→ Definition: Bei der perkutanen transluminalen Angioplastie handelt es sich um ein minimal-invasives (interventionelles) Therapieverfahren, bei der verengte Gefäße mit Hilfe eines Ballonkatheters unter röntgenologischer Kontrolle dilatiert werden.
→ Indikation:
→ I: Die Indikation für eine PTA ist insbesondere abhängig vom:
→ 1) Stadium der pAVK,
→ 2) Der Lokalisation,
→ 3) Morphologie und der
→ 4) Ausdehnung.
→ II: Die perkutane transluminale Angioplastie kann in den klinischen Stadien II, III, und IV der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit eingesetzt werden.
→ III: Wichtige Indikationen aber auch Kontraindikationen sind u.a.
→ Durchführung:
→ I: Initial erfolgt die Punktion der A. femoralis und ein Vorschieben des Führungsdrahtes intraluminal über die Gefäßverengung hinweg unter radiologischer Kontrolle.
→ II: Über den Führungsdraht wird nun der Dilatationskatheter vorgeschoben und der Ballon in die Stenose eingelegt.
→ III: Die Dilatation der Stenose erfolgt durch Entfaltung des Ballons über 20 sec. mittels Überdruck.
→ IV: Anschließend wird der Rückzug des Ballonkatheters eingeleitet und der Erfolg der Behandlung kann angiographisch nachgewiesen werden. Zur möglichen Sicherung des Erfolges kann ein Stent im Stenosebereich platziert werden.
→ V: Schließlich wird der Draht entfernt und die Arterie-Punktionsstelle über ein Zeitintervall von 12 Stunden komprimiert. In dieser Phase besteht strenge Bettruhe.
→ Klinisch-relevant: Einen Sonderfall stellt die distale Aortenstenose dar, da hier nur ein ausreichender Dilatationsquerschnitt durch eine sogenannte Kissing-Ballon-Technik erreicht wird. Hierbei werden über beide Leisten (rechte/linke A femoralis) ein
Ballonkatheter in die Stenose vorgeschoben und simultan entfaltet.
→ Komplikationen: Seltene, aber z.T. schwerwiegende Komplikationen der PTA sind vor allem:
→ I: Gefäßdissektion (0,9%),
→ II: Hämatome (0,6%),
→ III: Thrombosen und Thromboembolien (0,7%) und nicht zuletzt
→ IV: Gefäßrupturen (0,3%).
→ Prognose:
→ I: Die posttherapeutische Eröffungsrate nach PTA liegt bei > 95%, die Offenheitsrate nach 3-5 Jahren bei 60-70%.
→ II: Ungünstige Ergebnisse nach PTA zeigen sich im femoropoplitealen Bereich mit einer Offenheitsrate von ca. 50% nach 3-5 Jahren.
→ Stentimplantation:
→ I: Bei den Stents handelt es sich um tubuläre Strukturen, die als dilatativ wirkende Rekanalisationssystem in die Gefäßwand einheilen.
→ II: Indikation: Wichtige Indikationen für die Stentimplantation sind u.a.:
→ 1) Stenosen und Verschlüsse im iliakalen und femoropoplitealen Bereich sowie
→ 2) PTA Komplikationen wie Gefäßdissektion (z.B. Aortendissektion) oder -kompression von außen.
→ III: Klassifikation: Nach ihrer Funktion werden unterschiedliche Stenttypen differenziert:
→ IV: Komplikationen: Sind insbesondere nach Stentimplantation im Rahmen einer PTA:
→ 1) Intimahyperplasie durch eine den Stent auskleidende Neointima; stellt ein multifaktorielles Geschehen dar.
→ 2) Rethrombose im Stentbereich.
→ Nachbehandlung: Zur Vermeidung einer Reokklusion nach PTA und insbesondere nach Stentimplantation ist die adäquate medikamentöse Behandlung mit ASS und Antikoagulantien obligat. Die medikamentöse Therapie umfasst:
→ I: Frühphase der PTA: Der Eingriff erfolgt zumeist unter Heparinisierung, die nach der Intervention mit einer Dosierung von 800IE/h i.v. mittels Perfusor über einen Zeitraum von 1-3 Tagen fortgeführt wird.
→ II: LZ-Therapie der PTA: Zur Rezidivprophylaxe wird die Applikation von ASS in einer Dosierung 100-300mg/d empfohlen.
→ III: Therapie bei Stentimplantation: Nach Stentimplantation sollte 300mg/d ASS und 2x 250mg Ticlopidin über einen Zeitraum von 3 Monaten verabreicht werden. Bei langstreckigen Arterienverschlüssen mit schlechter Ausstrombahn wird die Therapie auf 12 Monate verlängert. Auch hier sollte zur Rezidivprophylaxe eine lebenslange ASS-Applikation erfolgen.