→ Definition: Beim Perthes-Test handelt es sich um eine klinische Funktionsprüfung, bei der man Auskunft sowohl über die Durchgängigkeit (einschließlich der Klappenfunktion) tiefer Beinvenen (= subfaszialen Leitvenen) als auch über die Klappenfunktion der transfaszialen Vv. perforantes erlangt. (Siehe auch Linton-Test, Trendelenburg- und Pratt-Test).
→ Durchführung:
→ I: Initial werden beim stehenden Patienten die Varizen inspektorisch beurteilt.
→ II: Anschließend werden mittels einer Staubinde die oberflächlichen Venen kurz unterhalb/oberhalb des Kniegelenkes gestaut und der Patient wird aufgefordert, mindestens 5min umherzugehen.
→ III: Der letzte Untersuchungsschritt umfasst die nochmalige Beurteilung der gestauten Venen ohne Eröffnung der Kompression.
→ Beurteilung:
→ I: Normaler Befund: Es kommt zum vollständigen Kollabieren aller Venen. Dies bedeutet, dass das tiefe Venensystem durchgängig ist und die Klappen der Vv. perforantes funktionieren.
→ II: Pathologischer Befund:
→ 1) Bei unvollständiger Entleerung der oberflächlichen Venen spricht dies für eine Klappeninsuffizienz der Verbindungsvenen.
→ 2) Sind die Venen unverändert prall gefüllt, liegt neben der Klappendysfunktion auch eine Störung der Abflusses im tiefen Venensystem vor.
→ 3) Nimmt die Varizenfüllung unter Belastung sogar noch zu, findet eine Strömungsumkehr in die Vv. perforantes und oberflächlichen Venen statt. Pathophysiologisches Korrelat ist der vollständiger Verschluss der tiefen Beinvenen.