→ Definition: Beim Brodie-Trendelenburg-Test (Abb.: Systemische Darstellung des Venensystems der uteren Extremität) handelt es sich um einen klinischen Funktionstest, der zur Beurteilung der Venenklappen der V. saphena magna, V. saphena parva (= oberflächlichen Stammvenen) sowie der Vv. perforantes angewandt wird (siehe auch Perthes-Test, Linton-Test und Pratt-Test).
→ Durchführung:
→ I: Initial werden beim liegenden Patienten mit angehobenen Beine die Varizen Richtung proximal ausgestrichen und eine Stauung in der Mittel des Oberschenkels (z.B. Stauschlauch) zur Kompression der V. saphena magna angelegt.
→ II: Anschließend wird der Patient aufgefordert, aufzustehen und schließlich wird die Stauung nach 30sec. geöffnet.
→ Beurteilung:
→ I: Normaler Befund: Physiologischerweise erfolgt eine langsame Wiederauffüllung bzw. fehlt die Wiederauffüllung der epifaszialen Stammvenen von distal nach proximal.
→ II: Pathologischer Befund:
→ 1) Trendelenburg-Test I: Ist positiv, wenn es zu einer raschen Wiederauffüllung der epifaszialen Venenstämme (innerhalb von 15 sec.) trotz Kompression der Mündungsklappe in der Leistenregion kommt; dies weist auf eine Perforansinsuffizienz hin.
→ 2) Trendelenburg-Test II: Eine retrograde Füllung der V. saphena magna nach Aufhebung der Kompression spricht für eine Klappensinsuffizienz des oberflächlichen Venensystems. Der Trendelenburg-II-Test ist somit positiv.
→ 3) Der Test ist doppelt positiv, wenn sich beim stehenden Patient mit liegender Staubinde die oberflächlichen Venen innerhalb von 15 sec. anfüllen (= Insuffizienz der Vv. perforantes) und sich die Füllung nach Entfernung der Staubinde noch verstärkt (= Insuffizienz der Krosse und der oberflächlichen Stammvenen).