Definition: Beim anterioren Apprehension-Test handelt es sich um ein klinisches Untersuchungsverfahren zur Überprüfung der vorderen/ unteren Schulterstabilität.

Durchführung:

→ I: Die Untersuchung wird am sitzenden Patienten durchgeführt. Die eine Hand des Untersuchers tastet von dorsal durch die Weichteile den Humeruskopf und übt Druck auf ihn aus, die anderer Hand führt den Arm des Patienten.

→ II: Bei gebeugtem Ellenbogen wird der Arm 90° abduziert und maximal außenrotiert.

→ III: Dient gerade der Prüfung der Lig. glenohumerale inferior.

 

Beurteilung: Schmerzen im vorderen Schulterbereich mit reflektorischer Muskulaturanspannung weisen auf ein vorderes Instabilitäts-Syndrom hin, da der Patient das Gefühl hat, die Schulter könnte luxieren.

787 Schematische Darstellung des Apprehension Tests

 

Klinisch-relevant: Wichtig zu wissen ist, dass bei einer Abduktion von 45° das Lig. glenohumerale mediale und die Subskapularissehne überprüft werden. Bei einer Abduktion von 90° ist die stabilisierende Wirkung des M. subscapularis ausgeschaltet und es wird hauptsächlich das Lig. glenohumerale inferior überprüft. Der Test muss vorsichtig und langsam durchgeführt werden, um eine untersuchungsbedingte Luxation zu vermeiden.