→ Definition: Bei der Bennett-Fraktur handelt es sich um eine intraartikuläre, basisnahe Schrägfraktur im Bereich des Os metacarpale I mit Subluxation im Daumengelenk.
→ Ätiologie:
→ I: Direkte und indirekte Gewalteinwirkung durch Sturz auf den Daumen. Insbesondere axiale Kräfte, die auf einen leicht flexierten Daumen treffen, sind für diesen Frakturtyp verantwortlich.
→ II: Hängenbleiben mit dem Daumen.
→ Pathophysiologie: Hierbei handelt es sich um eine Mittelhandfraktur im Bereich des Daumensattelgelenkes zwischen Os trapezium und Os metacarpale. Typischerweise verweilt das abgesprengte mediale Fragment am Bandansatz, während das Hauptfragment durch Zug der Abduktorsehne (M. abductor pollicis longus und M. extensor pollicis brevis) nach dorso-radial disloziert.
→ Klinik:
→ I: Deutliche Schwellung im Daumensattelgelenk,
→ II: Druckschmerzhaftigkeit sowie Schmerzen bei der Bewegung; evtl. auch Bewegungseinschränkung.
→ III: Subluxationstellung des Daumens im Sattelgelenk.
→ Diagnose:
→ I: Anamnese und klinische Untersuchung.
→ II: Röntgen: Des Daumens in 2 Ebenen (a.p. und seitlich) sowie Sattelgelenkzielaufnahme.
→ Therapie: Die Bennett-Fraktur muss immer operativ therapiert werden (da durch den Zug des M. abduktor pollicis longus die Dislokation regelhaft bestehen bleibt). Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der Gelenkkongruenz und Beweglichkeit.
→ I: Initial ist die Reposition des dislozierten Fragments durch Traktion und Abduktion indiziert;
→ II: Anschließend erfolgt die Fixierung des Metacarpale I am Metacarpale II durch:
→ 1) Zugschrauben oder
→ 2) 2 Spickdrähte oder
→ 3) Kirschnerdraht.
→ Komplikationen: Wichtige Komplikationen bei der Bannett-Fraktur sind insbesondere:
→ I: Die häufigste Komplikation ist die posttraumatische Sattelgelenkarthrose (sodass die operative Wiederherstellung der Gelenkkongruenz von besonderer Bedeutung ist).
→ II: Weitere Komplikationen sind u.a.:
→ 1) Pseudarthrose,
→ 2) Gelenkkontraktion,
→ 3) Verkürzung und der
→ 4) Rotationsfehler.