→ Definition: Bei der Rolando-Fraktur handelt es sich um eine intraartikuläre, basisnahe T- , Y- oder eingestauchte Trümmerfraktur des Metacarpale I. Klinisch zeigen sich 3 oder mehr Fraktur-Fragmente mit einer Subluxation im Daumensattelgelenk.
→ Ätiologie: Direkte oder indirekte Gewalteinwirkung z.B. Sturz auf die Hand (Daumen) als axiales Stauchungstraumata.
→ Pathophysiologie: Hierbei handelt es sich um eine Mittelhandfraktur mit Beteiligung des Daumensattelgelenkes (Gelenk zwischen Os metacarpale I und Os trapezium).
→ Klinik:
→ I: Schwellung
→ II: Druckschmerzhaftigkeit,
→ III: Bewegungsschmerz sowie Funktio laesa.
→ IV: Verkürztes Metakarpale I häufig mit Varusstellung.
→ V: Deformierung des Daumengelenkes mit Dislokation des Daumens nach dorso-radial.
→ Diagnose:
→ I: Anamnese und klinische Untersuchung (DMS-Kontrolle),
→ II: Bildgebende Verfahren:
→ 1) Röntgen: Des Daumens in 2 Ebenen (a.p. und seitlich) sowie mögliche Robert-Aufnahme (hierbei handelt es sich um eine Daumenaufnahme in Hyperpronationsstellung).
→ 2) CT: Insbesondere um die Trümmerfragmente zu lokalisieren und um die Möglichkeit auszuschließen, dass sich ein Bruchfragment im Gelenk verfangen hat.
→ Therapie: Die Rolando-Fraktur stellt aufgrund der bestehenden Fragment-Dislokation immer eine OP-Indikation dar. Die Fixierung erfolgt mittels:
→ I: Kirschnerdraht-Osteosynthese (perkutan oder offen) bei Trümmerfrakturen.
→ II: Seitlich anzulegende Minikondylenplatten bzw. winkelstabile Platten.
→ III: Schraubenosteosynthese mittels Zugschraube.
→ IV: Postoperative Therapie: Aufgrund der übungsstabilen Osteosynthese kann nach der ersten Woche mit Physiotherapie aus der Schiene begonnen werden.
→ Komplikationen: Sie entsprechen denen der Bannett-Fraktur und umfassen insbesondere:
→ I: Pseudarthrose,
→ II: Kontraktur,
→ III: Verkürzung,
→ IV: Achsenknick.