Definition: Bei der Rolando-Fraktur handelt es sich um eine intraartikuläre, basisnahe T- , Y- oder eingestauchte Trümmerfraktur des Metacarpale I. Klinisch zeigen sich 3 oder mehr Fraktur-Fragmente mit einer Subluxation im Daumensattelgelenk.

498 Schematische Darstellung der Ronaldo Fraktur

 

Ätiologie: Direkte oder indirekte Gewalteinwirkung z.B. Sturz auf die Hand (Daumen) als axiales Stauchungstraumata.

Pathophysiologie: Hierbei handelt es sich um eine Mittelhandfraktur mit Beteiligung des Daumensattelgelenkes (Gelenk zwischen Os metacarpale I und Os trapezium).

Klinik:

→ I: Schwellung

→ II: Druckschmerzhaftigkeit,

→ III: Bewegungsschmerz sowie Funktio laesa.

 IV: Verkürztes Metakarpale I häufig mit Varusstellung.

→ V: Deformierung des Daumengelenkes mit Dislokation des Daumens nach dorso-radial.

 

Diagnose:

→ I: Anamnese und klinische Untersuchung (DMS-Kontrolle),

II: Bildgebende Verfahren:

→ 1) Röntgen: Des Daumens in 2 Ebenen (a.p. und seitlich) sowie mögliche Robert-Aufnahme (hierbei handelt es sich um eine Daumenaufnahme in Hyperpronationsstellung).

→ 2) CT: Insbesondere um die Trümmerfragmente zu lokalisieren und um die Möglichkeit auszuschließen, dass sich ein Bruchfragment im Gelenk verfangen hat.

 

Therapie: Die Rolando-Fraktur stellt aufgrund der bestehenden Fragment-Dislokation immer eine OP-Indikation dar. Die Fixierung erfolgt mittels:

I: Kirschnerdraht-Osteosynthese (perkutan oder offen) bei Trümmerfrakturen.

II: Seitlich anzulegende Minikondylenplatten bzw. winkelstabile Platten.

III: Schraubenosteosynthese mittels Zugschraube.

→ IV: Postoperative Therapie: Aufgrund der übungsstabilen Osteosynthese kann nach der ersten Woche mit Physiotherapie aus der Schiene begonnen werden.

 

Komplikationen: Sie entsprechen denen der Bannett-Fraktur und umfassen insbesondere:

→ I: Pseudarthrose,

→ II: Kontraktur,

→ III: Verkürzung,

→ IV: Achsenknick.