Definition: Bei der Winterstein-Fraktur, auch Pseudo-Bennett-Fraktur bezeichnet, handelt es sich um eine extraartikuläre basisnahe Schräg- oder Querfraktur des Os metacarpale I mit z.T. unterschiedlicher Dislokationstendenz. Nicht selten manifestiert sich eine Varusfehlstellung des Daumens. 

499 Schematische Darstellung der Winterstein Fraktur

 

Ätiologie: Die Winterstein-Fraktur ensteht u.a. durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung z.B. Sturz auf den Daumen mit axialer Kompression oder durch das Hängenbleiben mit dem Daumen.

Klinik:

→ I: Der Daumen befindet sich zumeist in leichter Abduktionsstellung (Varusstellung), und kann evtl. verkürzt sein.

II: Starke Schwellung und Schmerzen bei Druck oder Bewegung.

 

  Diagnose:

→ I: Anamnese und klinische Untersuchung: Hierbei sind die Oppositionsbewegung des Daumens (ermöglicht durch das Daumensattelgrundgelenk) sowie der Faustschluss nicht möglich.

II: Röntgen: Des Daumens in 2 Ebenen (bei Supination der Hand um 30° nach radial).

 

Therapie:

→ I: Konservativ: Unterarm-Daumen-Gipsschiene (bis zum Nagel) für 4-6 Wochen.

II: Operative Therapie:Da das Frakturfragment durch den Zug der Beugemuskulatur häufig disloziert wird, ist meist eine operative Osteosynthese indiziert. Zumeist erfolgt eine offenen Reposition mit Wiederherstellung der anatomischen Begebenheiten und die anschließende Fixation (Osteosynthese) mittels:

1) Miniplatte: sogenannte T-Platte

2) Perkutane Kirschnerdrahtosteosynthese.

 

  Komplikationen: Sind die Ausbildung von:

 I: Pseudarthrosen

 II: Rotationsfehler.