→ Aanatomie:
→ I: Der Proccesus coronoideus stellt einen wichtigen knöchernen Stabilisator des Ellenbogengelenks dar und dient u.a. als Ansatz für das Lig. collaterale ulnae.
→ II: Die isolierte Fraktur des Processus coronoideus ist sehr selten. Vielmehr handelt es sich meist um eine Begleitverletzung z.B. bei einer Radiusköpfchen-Fraktur, Olekranonfraktur, Ellenbogenluxationen, Frakturen des Capitulum humeri und nicht zuletzt bei ausgedehnten Kapsel-Band-Verletzungen.
→ Pathogenese: Die isolierte Fraktur des Processus coronoideus ulnae ist sehr selten und geht in der Regel mit einer Dislokation des Fragments einher. Charakteristischer Unfallmechansimus ist der Sturz auf den ausgestreckten oder überstreckten Arm mit evtl. zusätzlichen seitlich einwirkenden Scherkräften.
→ Klassifikation: (der Coronoideus-Fraktur nach Morrey) Über die Größe des Frakturfragments werden Rückschlüsse auf die Instabilität des Gelenks abgeleitet.
→ I: Grad 1: Hierbei handelt es sich um Spitzenabbrüche.
→ II: Grad 2: Abriss von der Hälfte des Proc. coronoideus oder weniger.
→ III: Grad 3: Abriss von mehr als 50% des Processus coronoideus.
→ Klinik:
→ I: Schmerzen, insbesondere im Bereich der abgebrochenen Fortsatzes
→ II: Schwellung und mögliche Krepitationen,
→ III: Bewegungseinschränkung.
→ Komplikationen: Gerade bei größeren Frakturfragmenten (> 50 %) des Processus coronoideus kann es zu dauerhafter Gelenkinstabilität und Bewegungseinschränkung kommen.
→ Therapie:
→ I: Konservativ: Gerade die Grad I Fraktur, aber auch die Grad II Fraktur (des Processus coronoideus) ohne Dislokation bzw. Begleitverletzungen können konservativ, mittels Oberarmgips in 90° Flexion über 3 Wochen, therapiert werden. Anschließend ist eine vorsichtige Mobilisation indiziert. Wichtig jedoch sind engmaschige, radiologische Kontrolluntersuchungen, um frühzeitig eine Dislokation des Frakturfragmentes zu erkennen.
→ II: Operativ: Diese erfolgt bei Grad II Fakturen mit Dislokation und/oder Begleitverletzungen, sowie bei allen Grad III Frakturen. Der Zugang ist insbesondere abhängig von den Begleitverletzungen (z.B. bei Radiusköpfchenfraktur dorsoradialer Zugang) und es erfolgt eine offene Reposition mit anschließender Osteosynthese mittels Zugschrauben.