→ Epidemiologie: Die größte Bedeutung bei den affektiven Störungen hat die Depression. Sie ist neben den Angststörungen die häufigste psychiatrische Erkrankung.
→ I) Die Lebensprävalenz an einer affektiven Störung zu erkranken liegt bei 10-17%. Dabei verläuft die Störung:
→ 1) In 65% als unipolare affektive Störung mit rein depressivem Verlauf, wobei Frauen doppelt so häufig wie Männer betroffen sind.
→ 2) In 30% als bipolare affektive Störung mit depressiven und manischen Phasen; hierbei sind Frauen genauso häufig wie Männer betroffen.
→ 3) In 5% verläuft die Störung als rein manische Phase. Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen.
→ 4) Dysthymie: Hierbei liegt die Prävalenz bei 2-10%, wobei vorwiegend Frauen betroffen sind.
→ II: Die Prävalenz der Depression wird u.a. gesteigert durch:
→ Manifestationsgipfel:
→ I: Unipolare Depression: Hierbei liegt das Ersterkrankungsalter zwischen dem 30.-45. Lebensjahr.
→ II: Bipolare Störung: Hierbei liegt das Ersterkrankungsalter zwischen dem 20.-35. Lebensjahr und beginnt zumeist mit einer manischen Episode.
→ III: Altersdepression: Diese tritt meist um das 65. Lebensjahr auf und weist ein Lebensprävalenz von 10% auf.
→ IV: Dysthymie: Der Beginn dieser Störung liegt in der Hälfte der Fälle vor dem 25. Lebensjahr.
→ Einteilungskriterien: Nach ICD-10 ist die affektive Störung nach folgende Kriterien katalogisiert:
→ I: Art und Schweregrad der Symptomatik: Leichte, mittelschwere, schwere Depression, Hypomanie, Manie.
→ II: Vorhandensein von psychotischen Symptomen: Depression oder Manie mit psychotischen Symptomen.
→ III: Vorhandensein von somatischen Symptomen: Depression mit somatischen Symptomen.
→ IV: Verlauf: Depressive Episode, rezidivierende affektive Störungen, anhaltende affektive/bipolare Störungen.
→ Klassifikation: Abhängig von der Art und dem Schweregrad der Symptomatik bzw. dem Auftreten psychotischen Symptome unterscheidet man nachfolgende Episoden:
→ I: Manische Episode; unterteilt in:
→ 1) Hypomanie;
→ 2) Manie ohne psychotische Symptome
→ 3) Manie mit psychotischen Symptomen.
→ II: Depressive Episode: unterteilt in:
→ 1) Schweregrad der Depression in leichte, mittelschwere und schwere.
→ 2) Mit/ohne psychotische Symptome
→ 3) Mit/ohne somatische Symptome.
→ III: Bipolare affektive Störung: unterteilt in:
→ 1) Art der Episode in depressiv/manisch und gemischt.
→ 2) Nach dem Schweregrad: Leicht/mittelschwer und schwer.
→ 3) Verlauf: +/- remittiert.
→ IV: Rezidivierende depressive Störung: Unterteilt in:
→ 1) Schweregrad;
→ 2) Mit/ohne psychotische Symptome;
→ 3) Mit/ohne somatische Symptome;
→ 4) Verlauf: remittierend.
→ V: Anhaltende affektive Störungen:
→ 1) Zyklothymia;
→ 2) Dysthymie.
→ VI: Andere affektive Störungen.