Definition:

→ I: Bei der Panik und Agoraphobie Skala handelt es sich um ein testpsychologisches Verfahren, das speziell zur Feststellung des Schweregrades und der Überwachung des Therapieerfolges von Panikstörungen mit/ohne Agoraphobie entwickelt wurde.

→ II: Panikstörungen mit oder ohne Agoraphobie stellen mit einer Lebensprävalenz von 3-5% ein häufiges psychiatrisches Krankheitsbild dar.

→ III: Zielgruppe: Sind Patienten mit Panikstörungen mit/ohne Agoraphobie zwischen dem 15.(-18.) und 65. Lj.

 

Testverfahren:

→ I: Die Skala umfasst 13 Items (Fragen) mit jeweils 5 Antwortmöglichkeiten von nicht vorhanden (= 0), über gering (= 1), mäßig (=2), schwer (= 3) bis hin zu sehr schwer (= 4) und bezieht 5 Kategorien (= Subscores) mit ein, die mögliche Komponenten(/ Ursache) für die Einschränkung der individuellen Lebensqualität berücksichtigen. 

→ II: Zu den Kategorien zählen:

→ 1) Panikattacken,

2) Agoraphobisches Verhalten,

→ 3) Antizipatorische Angst (= Erwartungsangst),

→ 4) Einschränkungen im alltäglichen Leben, u.a. die Partnerschaft, Familie, Freizeitaktivitäten, den Beruf etc. betreffend.

→ 5) Gesundheitliche Sorgen.

→ III: Mit einem Zusatzitem kann kontrolliert werden, ob die Panikattacke erwartet oder unterwartet auftritt.

→ IV: Ein Beispielitem ist z.B.: Hatten Sie in der letzten Woche die Sorge, dass Sie durch ihre Symptome einen Herzinfarkt, weitere Erkrankung erleiden könnten.

→ V: Das Verfahren umfasst alle die durch die Angststörung beeinträchtigten Bereiche.

 

Klinisch-relevant:

→ I: Das Testverfahren bezieht sich ausschließllich auf die vorangegangene Woche.

→ II: Die Skala existiert in 2 Versionen, zum einen zur Selbstbeurteilung, zum anderen als Fremdbeurteilungsskala

III: Infolge der Subscore-Einteilung kann der Therapieerfolg separat auf einzelne Kategorien wie z.B. die Reduktion der Panikattackenfrequenz, Abnahme des agoraphobischen Vermeidungsverhaltens etc. überprüft werden.

 

Indikation:

→ I: Bestimmung des Schweregrades der Panikstörung mit /ohne Agoraphobie mit hoher Zuverlässigkeit sowie

→ II: Die Beurteilung des Therapieerfolges unter psychotherapeutischer und/oder psychopharmakologischer Behandlung.

 

→ Auswertung: Die Beurteilung des Schweregrades  anhand der Addition der Punkte erreicht:

→ I: 0-8 Punkte: Grenzwertig bzw. Nachweis einer Remission,

→ II: 9-18 Punkte: Leichte Form,

→ III: 19-28 Punkte: Mittelschwere Form,

→ IV: 29-39 Punkte: Schwere Form und

→ V: > 40 Punkte: Sehr schwere Form.