→ Definition: Eine Verminderung der Serumkalziumkonzentration unter < 2,1mmol/l (physiologischer Normwert liegt zwischen 2,2-2,7mmol/l) wird Hypokalzämie bezeichnet. Dies kann sowohl das proteingebundene Kalzium als auch das ionisierte Ca2+ betreffen.
→ Ätiologie: Wichtig Ursachen bzw. Erkrankungen, die eine Hypokalzämie induzieren sind u.a.:
→ I: Hypoparathyreoidismus,
→ II: Vitamin-D-Mangel,
→ III: Urämie,
→ IV: Gastrointestinal:
→ 1) Akute Pankreatitis,
→ 2) Zöliakie sowie Malabsorptionssyndrom, aber auch
→ 3) Schwere Durchfälle und Erbrechen.
→ Klinisch-relevant: Klinische Hinweise für eine Hypokalzämie sind insbesondere:
→ A) Muskuläre Krämpfe mit z.B. Pfötchenstellung sowie
→ B) Ein positives Chvostek-Zeichen (= Überreaktion bei Beklopfen des N. Facialis).
→ EKG-Befund:
→ I: Im Vordergrund der Hypokalzämie steht die Verlängerung der ST-Strecke und somit auch die Verlängerung des QT-Intervalls (QTC > 450ms).
→ II: Bei chronischer Niereninsuffizienz besteht häufig eine Kombination aus Hypokalzämie und Hyperkaliämie mit verlängerter ST-Strecke sowie hoher (spitzer) T-Welle.
→ III: Lagetyp, Morphologie, Frequenz, etc. sind im EKG unauffällig.
→ Klinisch-relevant: Die Bestimmung der Kaliumkonzentration bei Long-QT-Syndrom ist immer obligat.