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- Geschrieben von: CF
- Kategorie: Pankreas
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→ Definition: Unter die selten auftretenden Papillentumoren werden sowohl die benignen adenomatösen Raumforderungen, als auch die malignen Neoplasien im Bereich der Papilla Vateri (periampullär oder intraampullär) zusammengefasst.
→ Epidemiologie:
→ I: Die Papillentumoren sind insgesamt sehr selten; die Häufigkeit für benigne Tumoren wird mit ca. 0,04-0,62 %, für Papillenkarzinome mit 0,063-0,21% angegeben, wobei insbesondere Männer nach dem 65. Lebensjahr betroffen sind.
→ II: Eine gehäufte Prävalenz für Papillenadenome bzw. -karzinome findet man bei Patienten mit familiärer adenomatöser Polyposis; hierbei stellt die Papillenregion eine Prädilektionsstelle dar.
→ Klinisch-relevant: Patienten mit Polyposis-Syndromen (z.B. familiäre Adenomatosis coli, Peutz-Jeghers-Syndrom, Cowden-Syndrom) haben ein 100-fach erhöhtes Risiko für die Entstehung eines ampullären Karzinoms.
→ Pathogenese: Wie beim kolorektalen Karzinom hat sich auch bei den Papillentumoren das Vorliegen einer Adenom-Karzinom-Sequenz etabliert.
→ I: Bei den Papillenkarzinomen handelt es sich überwiegend um Adenokarzinom, die makroskopisch in lobulierte und infiltrierende Raumforderungen unterteilt werden.
→ II: Des Weiteren existierte eine Klassifikation der Papillenneoplasie in polypoider -, ulzerativer und gemischter Typ. Der polypoide Typ kann wiederum in ein exophytisches und intramurales Wachstum klassifiziert werden.
→ III: Histologie: Auch histologisch gibt es eine Unterteilung in:
→ 1) Intestinaler Typ: Mit siebförmig imponierenden Drüsen und
→ 2) Pankreatobiliärer Typ: Der ähnliche bzw. gleiche Eigenschaften wie das duktale Adenokarzinom des Pankreas aufweist.
→ Klinik: Papillentumoren können aufgrund ihrer Lokalisation in der Ampulle in frühen Stadien klinische Symptome hervorrufen, jedoch existieren keine verlässlichen Frühsymptome:
→ I: Abdominelle, z.T. kolikartige Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
→ II: Cholestase, Verschlussikterus, evtl. auch Pruritus.
→ III: Des Weiteren können Anämie (nicht selten aufgrund von okkulten Darmblutungen), rezidivierende Cholangitiden und Pankreatitiden auftreten.
→ IV: Bei malignen Prozessen kann sich die typische B-Symptomatik mit:
→ 1) Müdigkeit und Leistungsminderung.
→ 2) Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sowie
→ 3) Nachtschweiß aufzeigen.
→ Diagnose:
→ I: Anamnese/klinische Untersuchung:
→ 1) In der Anamnese Nachweis von rezidiverende Cholangitiden, Pankreatitiden oder einer familiär- adenomatöse Polyposis.
→ 2) Bei der klinischen Untersuchung möglicher Nachweis eines intermittierenden schmerzlosen Ikterus und evtl. Courvoisier-Zeichen als schmerzlose palpable Gallenblase.
→ II: Labor: Mit Zeichen einer Anämie, Cholestase (yGT, AP, Bilirubin) sowie Bestimmung der Leberenzyme mit GOT und GPT. Bei Pankreatitis bzw. Cholangitis Nachweis der Entzündungsparameter (Leukozytose Erhöhung der BSG und CRP) sowie der Pankreasenzyme (Amylase und Lipase). Bei malignen Neoplasien können zur Verlaufskontrolle die Tumormarker CEA und CA19-9 herangezogen werden.
→ III: Bildgebung:
→ 1) Oberbauchsonographie: Möglicher Nachweis eines dilatierten Ductus choledochus (extrahepatische Cholestase) oder der Pankreasgänge häufig mit Gallenblasenhydrops. Insbesondere bei kleineren Tumoren (< 2cm) ist die Diagnose schwierig. Jedoch ist ein Gangabbruch ist immer tumorverdächtig, auch wenn sich sonographisch keine Raumforderung abgrenzen lässt. Zudem können mögliche Metastasen oder Lymphknotenvergrößerungen ausgeschlossen werden.
→ 2) Die Diagnose des Papillentumors wird mittels Ösophagogastroduodenoskopie oder ERCP mit Biopsie gestellt. Endoskopisch zeigt sich nicht selten eine vergrößerte Papille Vateri; Ulzerationen, Indurationen sowie eine submuköse oder intraduktale Infiltration ist immer ein Hinweis für Malignität. Gesichert wird die Diagnose (mindestens 6 Biopsien) histologisch.
→ 3) Zum weiteren Staging mit Beurteilung der Tumorgröße, lokalen Infiltration und möglichen Lymphknotendiagnostik hat sich der endoskopische Ultraschall (EUS) oder ggf. der intraduktale Ultraschall (IDUS) durchgesetzt.
→ Differenzialdiagnose: Von den Papillentumoren müssen insbesondere nachfolgende Erkrankungen abgegrenzt werden:
→ I: Cholestase anderer Genese.
→ II: Gallengangsstenose aufgrund einer chronischen Pankreatitis.
→ III: Pankreaskopfkarzinom und nicht zuletzt
→ IV: Das cholangiozelluläres Karzinom, etc.
→ Therapie: Vorherrschende Therapieziele sind die Beseitigung des Abflusshindernisses sowie die vollständige Abtragung des Papillentumors, um eine histologische Auswertung zu erlangen und das Rezidivrisiko zu senken.
→ I: Bei benignen Tumoren ist eine transduodenale endoskopische Papillenexzision indiziert; dies ist auch bei größeren, lateral ausgedehnten beningen Tumoren sowie längerstreckigem intraduktalem Wachstum möglich.
→ II: Bei invasiven Karzinomen ist die Therapie der ersten Wahl die partielle Pankreatikoduodenektomie nach Whipple. Postoperative Komplikationen sind Abszess- und Fistelbildungen, Magenentleerungsstörungen sowie Nachblutungen (40% der Fälle).
→ III: Palliative Interventionen: Umfassen insbesondere:
→ 1) Chemotherapie bei metastasierten periampullären Karzinomen (analog dem Pankreaskarzinom).
→ 2) Endoskopische Platzierung einer Kunststoffprothese oder eines Metall-Stents wird bei einer Lebenserwartung über 3 Monate empfohlen.
→ 3) Chirurgische Anlage einer biliodigestiven Anastomose zur Drainage der Galle.
→ IV: Postoperative Komplikationen: Hierzu zählen u.a.:
→ 1) Nach endoskopisch Resektion können Pankreatitiden, Blutungen, Perforationen und selten auch Gallengangsstrikturen, etc. nachgewiesen werden.
→ 2) Rezidive: Eine relativ häufige Komplikation ist die Manifestation von Rezidiven benigner Tumoren nach endoskopischer Resektion, die wiederum reseziert werden können.
→ Prognose: Der Erkrankungsverlauf und die Prognose sind insbesondere vom Stadium und der Größe des Papillentumors abhängig und aufgrund der frühzeitigen symptomatischen Manifestation wird es nicht selten im Anfangsstadium diagnostiziert:
→ I: So sind auch die Papillenkarzinome zur Diagnosestellung in bis zu 80% operabel.
→ II: Die 5-Jahresüberlebensrate liegt bei 45-65% und ist vor allem vom Lymphknotenstatus und einer evtl. Infiltration in das Pankreas abhängig.
→ III: Präventive Maßnahmen umfassen u.a.:
→ 1) Die regelmäßige endoskopische Kontrolle (alle 3-5 Jahre bei Fehlen von Adenomnachweisen) von Patienten mit familiärer adenomatöser Polyposis ab dem 30. Lebensjahr.
→ 2) Nach vollständiger endoskopischer oder chirurgischer Resektion sind auch hier regelmäßige Kontrolluntersuchungen nach 3, 6 und 12 Monaten und anschließend jährlich über mindestens 3 Jahre obligat (hierdurch können Rezidive frühzeitig erkannt und therapiert werden).
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→ Definition: Bei den Pankreaspseudozysten handelt es sich um abgekapselte (fibrosierte Wandung) Flüssigkeitsansammlungen, verursacht u.a. durch einen Trypsin induzierten Gewebezerfall (= Autodigestion). Sie stellen eine Komplikation insbesondere der akuten - bzw. chronischen Pankreatitis dar und sind im Vergleich zu den echten Zysten nicht mit Epithel ausgekleidet.
→ Epidemiologie: Die Pankreaspseudozysten stellen die häufigste zystische Pankreas-Veränderung dar. Die genaue Inzidenz ist nicht bekannt; Sie liegt bei:
→ I: Der akuten Pankreatitis bei ca. 5-15% der Fälle,
→ II: Bei der chronischen Form wird eine Inzidenz zwischen 20-40% angenommen.
→ Ätiologie: Sie entwickeln sich meist im Zuge einer:
→ I: Akuten Pankreatitis,
→ II: Chronische Pankreatitis, gerade Alkohol-assoziiert (70%), aber auch infolge einer idiopathischen (6-16%) oder biliären Bauchspeicheldrüsenentzündung (6-8%).
→ III: Nach Pankreastrauma (strumpfe Abdominaltraumen mit Ruptur des Pankreasgangsystems oder Verletzungen des Pankreasparenchyms).
→ Pathogenese: Bei der Bauchspeicheldrüsenentzündung kann sich im Zuge einer Pankreasgangruptur (Freisetzung der Pankreasenzyme mit lokaler Autodigestion) oder durch Transsudation aus entzündlichem Pankreasgewebe eine Flüssigkeitsansammlung entwickeln. Im weiteren Krankheitsverlauf (6-8 Wochen) manifestiert sich dann allmählich eine fibröse Kapsel, bestehend aus Binde- und Granulationsgewebe.
→ Klinisch-relevant:
→ A) Pankreaspseudozysten können solitär oder multipel auftreten und differieren deutlich in ihrer Größenausdehnung.
→ B) Sie sind zumeist im Bereich der Bursa omentalis lokalisiert, die praktisch ein geschlossenes Kompartiment bildet.
→ C) Eine spontane Remission ist nicht selten; die Rückbildungswahrscheinlichkeit sinkt jedoch deutlich mit der Größe (> 6cm) und der Persistenz (> 6 Wochen) der Zyste.
→ Klassifikation: Hierbei werden verschiedene Klassifikationen unterschieden:
→ I: Nach der Lokalisation:
→ 1) Intrapankreatisch: Die Zystenwand besteht aus fibrösen Pankreasgewebe.
→ 2) Extrapankreatisch: Die Zystenwand wird durch die Pankreasoberfläche oder ein Nachbarorgan (z.B. Magen-Hinterwand) gebildet. Typische Lokalisationen sind hierbei die Bursa omentalis, seltener retroperitoneal oder mediastinal.
→ II: Atlanta-Klassifikation: Hier besteht eine Unterteilung in pankreatische Flüssigkeitskollektion, akute Pseudozysten, chronische Pseudozysten und pankreatischer Abszess.
→ Klinik: Die klinische Symptomatik ist meist uncharakteristisch und stark von der Lokalisation und Zystengröße abhängig.
→ I: Es manifestiert sich u.a. Druckgefühl, diffuse Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen.
→ II: Große Pseudozysten können Kompressionssymptome verursachen; hierzu zählen z.B. die Kompression des Magenausganges bzw. des Duodenums mit postprandialem Erbrechen oder bei Kompression des Ductus choledochus kann sich ein Ikterus ausbilden.
→ Komplikationen:
→ I: Fistelbildung in Nachbarorgane wie Magen, Kolon, selten auch Mediastinum und Perikard und konsekutiver Entwicklung eines Pleuraergusses oder Aszites, etc.
→ II: Gefäßarrosionen, gerade der A. lienalis und der A. gastroduodenalis mit massiven Blutungen,
→ III: Weitere Komplikationen: Schwerwiegende Komplikationen sind insbesondere:
→ 1) Milzvenenthrombose;
→ 2) Ruptur der Pseudozyste in die freie Bauchhöhle mit konsekutiver Ausbildung einer Peritonitis.
→ 3) Infektion der Pseudozysten mit Abszessbildung, Fieber bis hin zur Sepsis.
→ Diagnose:
→ I: Anamnese/klinische Untersuchung:
→ 1) Alkoholabusus, akute oder chronische Pankreatitis oder stumpfes Bauchtraumata in der Vorgeschichte.
→ 2) Palpable Resistenz bei großen Pseudozysten.
→ II: Labor: Amylase im Serum erhöht.
→ III: Bildgebende Verfahren:
→ 1) Sonographie: Charakteristischerweise zeigen sich echoarme bis echofreie Raumforderungen in und um den Pankreas, die von einer verstärkt echogenen Struktur umgeben sind.
→ 2) CT/MRT: Mittel der Wahl zur präzisen Erfassung Morphologie (DD: Zystenadenom).
→ IV: Feinnadelbiopsie: Mit Zytologie und CEA-Bestimmung. Erhöhte CEA-Konzentrationen sprechen gegen eine Pseudozyste.
→ V: ERCP: Präoperativ zur exakten Beurteilung, Darstellung möglicher Pankreasfisteln, Anschluss der Pseudozysten an das Gangsystem.
→ Differenzialdiagnose: Hiervon abzugrenzen sind u.a.:
→ I: Kogenitale dysontogenetische Zysten,
→ II: Echinokokkose-Zysten,
→ III: Duktekasien infolge einer chronischen Pankreatitis.
→ IV: Zystadenome (z.B. schleimige Zystadenome, die zum Großteil maligne sind),
→ V: Zystkarzinome mit zentraler Einschmelzung.
→ Therapie:
→ I: Konservative Therapie: Abwartende Verlaufskontrolle bei Pseudozysten, die < 6cm und < 6 Wochen sind, da eine Remissionstendenz besteht.
→ Klinisch-relevant: Pseudozysten > 6cm sind prophylaktisch aufgrund möglicher Komplikationen (Infektionen, Sepsis, Gefäßarrosionen mit massiver Blutung) zu drainieren.
→ II: Interventionelle Therapie: Drainageverfahren sind u.a. Entlastungspunktion unter sonographischer Sicht, sowie die endoskopische oder transgastrale Eröffnung der Zyste und deren Ableitung in den Magen.
→ III: Operative Therapie:
→ 1) Indikation: Pseudozysten > 6cm, symptomatische Zysten, Größenzunahme der Zyste, erfolglose endoskopische Drainage, Tumorverdacht.
→ 2) Zystenresektion: In wenigen Fällen, bei guter Lokalisation (Pankreasschwanz) ist eine Resektion der Zyste möglich.
→ 3) Zystojejunostomie: Innere Drainage durch Anastomosierung der am tiefsten Punkt eröffneten Zysten mit einer Roux-Y-Schlinge (des Jejunums), um eine Entleerung zu gewährleisten. Weitere Drainage-Möglichkeiten sind Zystogastrostomie und die Zystoduodenostomie.
→ Prognose:
→ I: Bei adäquater Therapie heilt die Pseudozyste meist aus bzw. kommt es in bis zu 50% der Fälle zu einer Spontanremisson.
→ II: Die Langzeitprognose ist vor allem von der zugrundeliegenden Erkrankung abhängig.
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- Kategorie: Pankreas
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→ Anatomie: Die Bauchspeicheldrüse ist ein langestrecktes, 60-100g schweres Organ und liegt in Höhe L1/L2 vor der Wirbelsäule. Das Pankreas ist unterteilt in:
→ I: Pankreaskopf: (= Caput pancreatis mit Processus uncinatus, der die A. und V. mesenterica superior umfasst). Das Caput liegt der Pars descendens duodeni an und wird kaudal durch die Pars horizontalis duodeni begrenzt; ist rechts der Vena portae lokalisiert.
→ II: Pankreaskörper: (= Corpus pancreatis) Manifestiert sich in Höhe des 2. LWK, überquert die WS zwischen Vena portae und Aorta und bildet die Rückseite der Bursa omentalis.
→ III: Pankreasschwanz: (= Cauda pancreatis) zieht vor der linken Niere entlang und reicht von der Aorta bis zum Milzhilus.
→ Klinisch-relevant: Das Pankreas liegt sekundär retroperitoneal d.h. dass nur die Vorderfläche von Peritoneum überzogen ist. Es ist eine Folge seiner Entwicklung aufgrund einer sekundären Verlagerung in den Retroperitonealraum.
→ Ausführungsgänge:
→ I: Ductus pancreaticus: (= Wirsung-Gang) Durchzieht das gesamte Organ und mündet in der Regel gemeinsam mit dem Ductus choledochus (Endabschnitt Ampulla hepatopancreatica) in der Papilla Vateri (= Papilla duodeni major) in die Pars descendens des Duodenums.
→ II: Ductus Santorini: Es handelt sich um einen akzessorischen Ausführungsgang, der in ca. 40% der Fälle nachweisbar ist und den Pankreaskopf separat drainiert. Er mündet 2cm proximal des Hauptausführungsgangs in die Papilla duodeni minor des Duodenum ein.
→ Arterielle Versorgung: Das Pankreas wird über 2 voneinander getrennte Systeme arteriell versorgt (sie sind jedoch über zahlreiche Anastomosen miteinander verbunden):
→ I: Pankreaskopf:
→ 1) Die Aa. pancreaticoduodenalis superior anterior et posterior aus der A. gastroduodenalis und
→ 2) Aa. pancreaticoduodenalis inferior anterior et posterior aus der A. mesenterica superior.
→ II: Pankreaskörper/-schwanz: Sie werden über die Rr. pancreatici aus der A. lienalis sowie über die A. pancreatica dorsalis und die A. pancreatica inferior versorgt.
→ Venöser Abfluss:
→ I: Pankreaskopf: Erfolgt über die gleichnamigen Venen zur V. mesenterica superior in die V. portae zur Leber.
→ II: Pankreaskörper/-schwanz: Über die gleichnamigen Venen in die V. lienalis zur V. portae.
→ Lymphabfluss: Das Pankreas weist 2 klinisch-relevante Lymphknotenstationen auf:
→ I: Station 1:
→ 1) Parapankreatiche LK:
→ A) Im Bereich des Pankreaskopfes befinden sich die Nll. pancreaticoduodenalis superiores et inferiores und
→ B) Die Nll. pancreatici superiores et inferiores sowie Lk im Bereich des Milzhilus.
→ II: Station 2: Hierbei handelt es sich um LK im Bereich der V. portae, des Truncus coeliacus, der Mesenterialwurzel sowie paraaortal.
→ III: Die zahlreichen Lymphabflusswege der Bauchspeicheldrüse führen beim Pankreaskarzinom in der Regel zu ausgedehnten Lymphknotenmetastasierungen, die eine operative Heilung zumeist nicht möglich machen.
→ Physiologie: Das Pankreas stellt eine gemischte exokrine und endokrine Drüse dar.
→ I: Exokriner Anteil: Das exokrine Pankreas produziert als rein seröse Drüse in seinen Azinis ein Pankreassekret (1,5-2l), das Verdauungsenzyme bzw. deren Vorstufen sowie Bikarbonatione besitzt (Pankreassekret pH von 8,0). Hierzu zählen:
→ 1) Enzyme zur Eiweiß-Spaltung: Trysinogen, Chymotrysinogen und Elastase.
→ 2) Enzym zur Fettspaltung stellt die Pankreaslipase dar.
→ 3) Enzyme zur Kohlenhydratspaltung: Hierzu gehören z.B. Ribonukleasen und die Alpha-Amylase.
Die Pankreassekretion verläuft ähnlich wie die Magensaftsekretion in 3 Phasen (cephale, gastrale und intestinale), wobei die intestinale Phase, also der Eintritt des Nahrungsbreis in das Duodenum die bedeutendste Rolle spielt. Kalzium-Ionen, Eiweißmetaboliten und Fett stimulieren die endokrinen Zellen der Dünndarmmukosa und induzieren die Freisetzung von Cholezystokinin, das wiederum die Pankreassekretion aktiviert (des Weiteren auch der N. vagus und das Sekretion).
→ II: Endokriner Anteil: Hierbei werden Hormone in den Langerhans-Inselzellen, hauptsächlich im Bereich der Cauda pancreatis, produziert und direkt an das Blut abgegeben. Man unterscheidet folgende Zelltypen:
→ 1) Alpha-Zellen: Glukagon (steigert den BZ-Spiegel durch Steigerung der Glykogenolyse und der Glukoneogenese)
→ 2) Beta-Zellen: Insulin induziert die Glykogensynthese in der Leber, hemmt die hepatischen Glukoneogenese und Glykogenolyse; des Weiteren zeigt sich unter Insulin eine Steigerung der Triglyceridsynthese in Leber und Fettgewebe sowie die Speicherung von Aminosäuren im Muskelgewebe und nicht zuletzt die Hemmung der Proteolyse.
→ 3) Delta-Zellen: Somatostatin hemmt die Magensäuresekretion, die Magen-Peristaltik, die Sekretion der exokrinen Pankreasenzyme und senkt den arteriellen Druck im Splanchnicusgebiet (Varizen-Behandlung). Darüber hinaus blockiert es die Ausschüttung nachfolgender Hormone wie Gastrin, Sekretin, Insulin, Glukagon, VIP, GIP, TSH, Cortisol etc.
→ 4) Epsilon-Zellen: Ghrelin (stellt ein gastrointestinales Hormon dar, welches an der Steuerung von Hunger- und Sättigungsgefühl beteiligt ist.
→ 5) PP-Zellen: Pankreatisches Polypeptid (wird bei EW-reicher Ernährung freigesetzt und vermittelt das Sättigungsgefühl, zudem hemmt es den exokrinen Pankreas und leitet die Relaxation der Gallenblase ein.
→ Klinisch-relevant: Um den Pankreas chirurgisch zu erreichen, muss die Bursa omentalis eröffnet werden. Folgende Zugangswege bestehen:
→ A) Ventral: Zugang durch Eröffnung des Omentum majus (Lig. gastrocolicum zwischen Gaster und Colon transversum).
→ B) Dorsal: Mobilisation des Duodenums und anschließende Durchtrennung des Treitz-Bandes.
→ C Kranial: Durchtrennung des Omentum minus.
→ D Kaudal: Durchtrennung des Mesacolon transversum.