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- Geschrieben von: CF
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→ Definition: Verapamil und Diltiazem, bedeutsame Ca2+-Antagonisten, sind kationische-amphiphile Substanzen, deren positiv-geladener Stickstoff für die Bindung an das Kanalprotein verantwortlich ist.
→ Wirkungsmechanismus:
→ I: Phenylakylamine:
→ 1) Verapamil sowie das aktivere Gallopamin (= Methoxy-Verapamil) binden insbesondere an den offenen Kalziumkanal und führen konsekutiv zu deren Blockade. Somit unterstützen die Phenylakylamine den Übergang in den inaktiven Zustand und verzögern die Reaktivierung.
→ 2) Die hieraus resultierende Folge ist eine verlängerte Refraktärzeit des Ca2+-Kanals, sodass das Ausmaß des Kalzium-Einstroms über den L-Kalzium-Kanal mit zunehmender Stimulationsfrequenz ansteigt.
→ II: Benzothiazepine: Diltiazem weist sehr ähnliche Wirkungseigenschaften wie die Phenylakylamine auf.
→ Wirkung:
→ I: Beide Pharmaka hemmen die Herzmuskulatur und reduzieren konsekutiv die Herzfrequenz, AV-Überleitung sowie die Kontraktionskraft. Folglich wirken sowohl die Phenylakylamine als auch die Benzothiazepine negativ inotrop, negativ chronotrop und negativ dromotrop.
→ II: Im Bereich der Gefäße haben sie ebenfalls einen muskelrelaxierenden Effekt und weisen zudem noch einen antiarrhythmischen Effekt auf (durch Hemmung des Ca2+-Einstroms in Sinus- und AV-Knoten).
→ Klinisch-relevant:
→ A) Verapamil: Der Wirkungsschwerpunkt von Verapamil liegt an Arbeitsmyokard, Erregungsbildung- (= Sinusknoten) und Erregungsleitungssystem (= AV-Überleitung).
→ B) Diltiazem: Wirkt in geringerem Maße an glatter Gefäßmuskulatur, Arbeitsmyokard, Erregunsbildungs- und Erregungsleitungssystem.
→ Indikation: Wichtige Einsatzgebiete für die beiden Substanzgruppen sind insbesondere:
→ I: Als Antiarrhythmikum bei supraventrikulären Rhythmusstörungen aufgrund der negativ-chronotropen und negativ-dromotropen Wirkung (v.a. vom Verapamil-Typ).
→ II: KHK und stabile Angina pectoris (Senkung des myokardialen O2-Verbrauchs aufgrund des negativ-inotropen und negativ-chronotropen Effektes).
→ III: Arterielle Hypertonie (insbesondere vom Nifedipin-Typ).
→ IV: HOCM: (= hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie) Charakteristikum ist eine funktionelle muskuläre Stenose im Bereich des Ausflusstraktes. Positiv inotrope Substanzen (z.B. Herzglykoside) verstärken die funktionelle Stenose und den Füllungsdruck, reduzierende Substanzen (z.B. Nitrate) führen über einer Minderung der Preload zu Dekompensation; beiden Pharmaka sind insofern kontraindiziert. Vielmehr sind Ca2+-Antagonisten vom Verapamil-Typ und Beta-Blocker aufgrund ihrer negativ-inotropen Wirkung mit konsekutiver Ökonomisierung der Herzarbeit indiziert.
→ Pharmakokinetik:
→ I: Verapamil:
→ 1) Nach oraler Applikation wird Verapamil gut resorbiert (> 90%), weist jedoch aufgrund des ausgeprägten First-pass-Effektes eine geringe Bioverfügbarkeit von 10-20% auf.
→ 2) Die Halbwertszeit beträgt 3-7 Stunden.
→ 3) Die Elimination von Verapamil und des aktiven Metaboliten erfolgt sowohl renal als auch biliär.
→ II: Diltiazem:
→ 1) Auch Diltiazem weist eine mit 90% eine gute Resorption auf; die Bioverfügbarkeit liegt zwischen 40-60%.
→ 2) Es wird überwiegend bilär eliminiert (cave bei Leberinsuffizienz).
→ 3) Diltiazem wird zwischen Nifedipin und Verapamil angeordnet. Es weist eine geringere Vasodilatation als Nifedipin und eine geringere Kardiodepression als Verapamil auf.
→ Nebenwirkungen: Sind u.a.
→ I: Infolge der Blutdrucksenkung Kopfschmerzen, Schwindel, Flush, Wärmegefühl, orthostatische Dysregulation und periphere Ödeme wie z.B. die Unterschenkelödeme.
→ II: Kardial:
→ 1) Bradykardie, AV-Blockierung bis hin zur Asystolie.
→ 2) Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz aufgrund des negativ-inotropen Effektes.
→ III: Des Weiteren Übelkeit, Erbrechen und Obstipation.
→ Kontraindikationen: Wichtige Kontraindikationen für die kationisch-amphiphilen Ca2+-Antagonisten sind insbesondere:
→ I: Herzrhythmusstörungen: Wie u.a.
→ 1) Sick-Sinus-Syndrom,
→ 2) AV-Block II und III Grades,
→ 3) Vorhofflatter/Vorhofflimmern mit Präexzitationssyndrom.
→ II: Akuter Myokardinfarkt mit Komplikationen (Bradykardie, arterielle Hypotonie, etc).
→ III: Kombination mit Beta-Rezeptor-Antagonisten, da sie die negative Wirkung am Herzen verstärken.
→ IV: Weitere Kontraindikationen: Sind u.a. die dekompensierte Herzinsuffizienz, das Schocksyndrom und schwerwiegende Lebererkrankungen aufgrund der Gefahr der Akkumulation.
→ Wechselwirkungen:
→ I: Durch Kombination mit weiteren Antiarrhythmika (z.B. Natriumkanalblockern, Beta-Blockern, Sotalol, Amiodaron etc.) kommt es zur Verstärkung von Bradykardie, AV-Blockierung und Kardiodepression.
→ II: Eine gleichzeitige Therapie mit anderen Antihypertensiva führt zur additiven Blutdrucksenkung.
→ III: Durch Inhibition der CYP 3A4 kommt es zum Anstieg des Plasmasiegels von Carbamazepin, Digitalis, Theophyllin etc.
→ IV: Die Neurotoxizität des Lithiums wird bei gleichzeitiger Applikation deutlich erhöht.
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→ Definition:
→ I: Bei den Dihydropyridine handelt es sich um Kalziumantagonisten, deren Leitsubstanz das Nifedipin ist.
→ II: Weitere bedeutsame Vertreter dieser Gruppe sind u.a.:
→ 1) Amlodipin,
→ 2) Nimodipin und
→ 3) Felodipin etc.
→ Wirkungsmechanismus:
→ I: Dihydropyridine binden gewöhnlich an den inaktivierten L-Typ-Kanal und entwickeln in therapeutischer Dosierung ihren Effekt an den glatten Muskelzellen der Arterien und Arteriolen einschließlich der Koronararterien.
→ II: Somit weisen die Dihydropyridine eine signifikante Gefäßselektivität auf und haben im Vergleich zu den Phenylalkylaminen und Benzothiazepinen nur eine sehr gering ausgeprägte Wirkung auf den Herzmuskel.
→ Wirkung:
→ I: Die Gabe von Nifedipin führt zu einer raschen Blutdrucksenkung durch Vasodilatation insbesondere des arteriellen Schenkels und konsekutiver Senkung der Afterload. Folge ist eine verbesserte Ventrikelentleerung mit Verminderung des mykardialen O2-Verbrauchs. Gegenregulatorisch kommt es zu einer reflektorischen Sympathikus- (reflektorische Tachykardie) und Renin-Angiotensin-Aldosteron Aktivierung.
→ II: Neuere Präparate wie Nisoldipin, Felodipin, Amlodipin etc. besitzen eine langsamer einsetzende Wirkung und eine deutlich längere Plasma-HWZ, sodass die gegenregulatorischen Prozesse deutlich geringer ausfallen.
→ Indikation: Die Dihydropyridine werden insbesondere:
→ I: Als Basistherapeutikum der arteriellen Hypertonie (wenn ß-Blocker, ACE-Hemmer nicht ausreichen oder kontraindiziert sind) sowie in der Akuttherapie der hypertensiven Krise,
→ II: Bei der vasospastischen -, instabilen - und der Prinzmental-Angina.
→ III: Im Rahmen des Raynaud-Phänomens.
→ Klinisch-relevant: Dihydrophyridine können in der Intervalltherapie der koronaren Herzkrankheit eingesetzt werden. Jedoch besteht gerade in der Therapie mit dem schnell wirkenden Nifedipin bei Patienten mit KHK eine erhöht Mortalität; vermutet wird, dass der rasche Blutdruckabfall mit der darauf folgenden, reflektorischen Sympathikus-Aktivierung zu einer verminderten Koronardurchblutung führt.
→ Pharmakokinetik:
→ I: Nifedipin wird nach oraler Gabe enteral rasch (und fast vollständig 90%) resorbiert und weist aufgrund des "first-pass-Effektes" eine Bioverfügbarkeit von 45-65% auf.
→ II: Die Metabolisierung erfolgt über Aromatisierung und Hydroxylierung hepatisch; folglich ist eine Dosisanpassung bei Leberinsuffizienz obligat.
→ III: Die Wirkdauer bei peroraler Applikation liegt zwischen 4-6 Stunden, bei der retardierten Form sogar bei 8-12 Stunden und die Eliminationshalbwärtszeit beträgt 5 Stunden (2-5 Stunden).
→ Nebenwirkungen: Wichtige Nebenwirkungen bei den Dihydropyridinen, vor allem bei (unretardiertem) Nifedipin, sind u.a.:
→ I: Auslösung eines Angina pectoris Anfalls infolge einer reflektorischen Tachykardie mit erhöhtem kardialem O2-Verbrauch. Als Pathomechanismus wird das Steal-Phänomen angenommen, bei dem es zugunsten der generalisierten Vasodilatation zu einer Minderperfusion im poststenotischen Bereich kommt.
→ II: Vegetative Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Schwindel, Wärmegefühl, Flush etc.
→ III: Weitere Nebenwirkungen: Sind u.a.
→ 1) Prätibiale - und Knöchelödeme, die vermehrt unter der Nifedipin-Therapie auftreten und keineswegs kardial bedingt sind; vielmehr sind sie Ausdruck einer starken Vasodilatation mit erhöhter kapillärer Filtration (keine Diuretika).
→ 2) Überempfindlichkeitsreaktionen mit Pruritus, Urtikaria und Exanthem.
→ 3) Leberfunktionsstörungen mit Erhöhung der Transaminasen und evtl. Ikterus.
→ 4) Sehr selten Hypertrophie der Gingiva.
→ Kontraindikationen: Es bestehen bei der Behandlung mit Nifedepin bedeutsame Kontraindikationen; hierzu zählen:
→ I: Kardiale Erkrankungen:
→ 1) Schwere stenosierende Herzvitien wie die Aortenklappenstenose, aber auch die hypertrophe obstruktive CM (Ursache ist die durch die Vasodilatation hervorgerufene Nachlastsenkung mit konsekutiver Abnahme der Koronarperfusion).
→ 2) Deutliche Hypotension (< 90mmHg) und Schock.
→ 3) Instabile Angina pectoris, akutes Koronarsyndrom einschließlich des akuten Myokardinfarktes und das sich anschließende Zeitintervall von 4 Wochen.
→ 4) Herzinsuffizienz NYHA III-IV.
→ II: Schwangerschaft und Stillzeit.
→ III: Relative Kontraindikationen stellt die Kombination mit Nitraten dar, da es hierbei zu überschießenden RR-Abfällen kommen kann.
→ Wechselwirkungen:
→ I: Die Gabe von weiteren Antihypertensiva und Narkotika haben haben einen additiven blutdrucksenkenden Effekt.
→ II: NSAR hemmen über die Prostagladinsynthese die Na+-Wasserretention mit verminderter Bllutdruck-Senkung.
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→ Definition:
→ I: Bei den Calciumkanalblocker handelt es sich um 3 Substanzgruppen, die selektiv den spannungsabhängigen Ca2+-Einstrom durch den L-Typ-Calciumkanal inhibieren und hierüber bedeutsame Pharmaka in der Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen darstellen.
→ II: Es existieren 3 chemische Hauptververtreter der L-Kanalblocker:
→ 1) Phenylakylamine z.B. Verapamil (Klasse IV Antiarrhythmikum zur Therapie Herzrhythmusstörungen).
→ 2) Dihydropyridine z.B. Nifedipin (wirkt insbesondere auf die glatte Muskulatur des Gefäßsystems) und
→ 3) Benzothiazepine z.B. Diltiazem (Klasse-IV Antiarrhythmikum zur Therapie supraventrikulärer Tachykardien).
→ Klinisch-relevant:
→ A) Die L-Typ-Kanäle gehören zu den HVA-Kanälen (= high-voltage-activated), die ein sehr hohes Schwellenpotenzial (= positiver als -50mV) zur Aktivierung benötigen. Diese HVA-Kanäle stellen durch den Ca2+-Einstrom insbesondere
→ 1) Den Gefäßmuskeltonus,
→ 2) Die Inotropie der Herzmuskelzellen sowie
→ 3) Die Transmitterfreisetzung aus den Neuronen sicher.
→ B) Das L (= long-lasting) steht für einen langanhaltenden, kaum inaktivierenden Ca2+-Einstrom mit konsekutiver Steigerung der zytosolischen Kalziumkonzentration. Sie sind maßgeblich am Ca2+-Einstrom in Gefäßmuskelzellen, Herzmuskelzellen und neuroendokrine Zellen beteiligt. In der glatten Gefäßmukulatur induziert der Ca2+-Einstrom die Kontraktion, im Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem des Herzen vermitteln die L-Typ Kanäle wesentlich die Phase 0 des Aktionspotenzials. Im Arbeitsmyokard sind sie an der Ausbildung der Plateauphase beteiligt.
→ C) Pharmakologisch eingesetzte Kalziumkanalblocker führen in therapeutischen Dosen ausschließlich zur Blockade der L-Typ-Kalziumkanäle.
→ Wirkungsmechanismus: Durch reversible Bindung der Calciumkanalblocker an die Alpha-Untereinheit des L-Kanals blockieren sie den Ca2+Einstrom in glatten Muskelzellen, Myokard und dem Erregungsbildungs- bzw. Erregungsleitungssystem.
→ Wirkung: Durch Hemmung der L-Kanäle werden 3 für die Pharmakotherapie wichtige Effekte erzielt:
→ I: Vasodilatation: Betrifft alle Gefäße mit einem hohen Anteil an glatter Gefäßmuskulatur (vor allem das arterielle -, weniger das venöse System). Es manifestiert sich eine Dilatation der Widerstandsgefäße (Arteriolen) und der epikardialen Koronargefäße. Folge ist eine Senkung des Afterloads (weniger des Preloads).
→ II: Arbeitsmyokard: Hier führt die Blockade des Ca2+-Einstroms zu einer Kardiodepression. Es kommt zur Hemmung der elektromechanischen Kopplung mit konsekutiver Reduktion der Kontraktilität (= negativ inotrop) und des Sauerstoffverbrauches.
→ III: Erregungsbildung/-leitung: Im Sinus- und AV-Knoten ist die Potenzialbildung Calcium-abhängig. Durch die Blockade des langsamen Ca2+-Einstroms treten im:
→ 1) Sinusknoten: Eine Verlangsamung der AP-Bildung (= negativ chronotrop) und
→ 2) AV-Knoten: Eine verlangsamte Überleitung (= negativ dromotrop) auf.
→ IV: Diuretische Wirkung: L-Kanalblocker haben einen milden natriuretischen Effekt; Der Mechanismus ist aber noch nicht genau geklärt.
→ Klinisch-relevant: Bezüglich der kardiodepressiven und vasodilatatorischen Wirkung weisen die 3 Substanzgruppen deutliche Unterschiede auf:
→ A) Verapamil weist im gleichen Konzentrationsbereich kardiodepressive und vasodilatatorische Wirkung auf.
→ B) Nifedipin und andere Dihydropyridine benötigen für den kardiodepressiven Effekt eine 50-100-fache höher Dosis als für den vasodilatatorischen.
→ C) Diltiazem steht hierbei zwischen den beiden Extremen.
→ D) Bei der Kombination von Kalziumkanalblockern (= Nachlastsenker) und Nitraten (= Vorlastsenkern) besteht eine erhöhte Gefahr des massiven Blutdruckabfalls.
→ Indikation:
→ I: Arterielle Hypertonie: L-Kanalblocker haben aufgrund ihrer vasodilatatorischen und natriuretischen Wirkung einen blutdrucksenkenden Effekt bei arterieller Hypertonie.
→ II: KHK: Insbesondere auch bei stabiler Angina pecoris, Pinzmental-Angina, evtl. auch beim kardialen Syndrom X, etc.
→ III: Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen: Hier eignen sich nur kardiodepressiv wirkende L-Kanalblocker wie Verapamil.
→ IV: Weitere Indikationen: Sind u.a.:
→ 1) Therapie der Achalasie aufgrund eines Ösophagus-Sphinkterspasmus.
→ 2) Raynaud-Syndrom.
→ 3) Vasospasmusprophylaxe bei Subarachnoidalblutung (Nimodipin),
→ 4) Prophylaxe bei Migräne (Flunarizin) und Clusterkopfschmerz (Verapamil)
→ 5) Nootropische Demenz-Behandlung.
→ Nebenwirkungen: Charakteristische unerwünschte Wirkungen sind unter der Therapie von Calciumkanalblockern:
→ I: Flush: Mit Gesichtsrötung und Wärmegefühl, Kopfschmerzen (bis hin zur Auslösung einer Migräneattacke) und Herzklopfen aufgrund einer ausgeprägten Vasodilatation. Tritt insbesondere bei zu schnellem Anfluten bzw. zu hoher Dosierung auf.
→ II: Periphere Ödeme: Prätibial und im Bereich der Knöchel lokalisiert aufgrund der starken Dilatation der Widerstandsgefäße (rein hydrostatisch).
→ III: Paradoxe Angina pectoris: Ursache ist ein ausgeprägter Blutdruckabfall und eine selektive Koronargefäßdilatation in nicht ischämischen Gebieten. Folge ist eine Zunahme klinischer Symptome einer KHK bzw. des Herzinfarktrisikos.
→ IV: Bradykardie, AV-Blockade (EKG-Befund: AV-Block) bis hin zur Asystolie gerade bei Verapamil und Diltiazem.
→ IV: Weitere Symptome: Sind u.a. Müdigkeit, Schwindel, Parästhesien, Obstipation durch Blockade der glatten Muskulatur des Darms, aber auch allergische Reaktionen und selten Blutbildveränderungen.
→ Kontraindikationen:
→ I: Extrakardial: Schwangerschaft und Stillzeit.
→ II: Kardial:
→ 1) Sind v. a. dekompensierte Herzinsuffizienz, Sicksinussyndrom, AV-Block II/III Grades, instabile Angina pectoris, Myokardinfarkt, kardiogener Schock etc.
→ 2) Aber auch die gleichzeitige Therapie mit einem Beta-Rezeptor-Antagonist.
→ 3) Nifedipin ist wiederum bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III/IV), akutem Koronarsyndrom, Aortenklappenstenose und der hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie kontraindiziert.
→ Wechselwirkungen:
→ I: Calciumkanalblocker verstärken die blutdrucksenkende Wirkung vieler Antihypertensiva.
→ II: Durch Hemmstoffe der CYP3A4 entsteht eine Wirkungsverstärkung der Ca2+-Kanalblocker infolge der Steigerung der Bioverfügbarkeit der Substanz und Verlängerung der Eliminationszeit.
→ III: Calcium-Kanalblocker erhöhen bei gleichzeitiger Verabreichung den Digoxin-Spiegel signifikant.
→ IV: Eine Kombinationstherapie mit Beta-Blockern ist aufgrund der Summation der negativ chronotropen bzw. dromtropen Wirkung und konsekutiver Gefahr der Entwicklung eines höhergradigen AV-Blocks (EKG-Befund: AV-Block) relativ kontraindiziert.