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- Kategorie: Dissoziative Störungen / Konversionsstörungen
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→ Definition:
→ I: Die dissoziative Störung auf somatischer Ebene äußert sich oftmals in körperlichen, neurologischen Beschwerden, ohne dass eine organische Ursache nachweisbar ist (siehe auch Klinik dissoziativer Störungen auf psychischer Ebene).
→ II: Hierzu gehören:
→ 1) Dissoziative Bewegungsstörungen
→ 2) Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen,
→ 3) Gemischte dissoziative Störungen und
→ 4) Der dissoziative Krampfanfall (Epilepsie).
→ Klinik:
→ I: Dissoziative Bewegungsstörungen: (Frauen sind häufiger als Männer betroffen) Hierbei kommt es zu einer Veränderungen oder dem Verlust der Bewegungsfunktion (= Funktionsausfälle auf dem Gebiet der Willkürmotorik) ohne Nachweis einer somatischen Ursache und es manifestieren sich besonders häufig neurologische Symptome:
→ 1) Unvollständige oder vollständige Lähmungen einzelner Körperpartien bis hin zur Querschnittslähmung (bei erhaltenen Reflexen und Anspannung der Antagonisten),
→ 2) Abasie: Unfähigkeit ohne Unterstützung zu gehen,
→ 3) Astasie: Unfähigkeit alleine zu stehen,
→ 4) Ataxie: Koordinationsstörungen, vor allem im Bereich der unteren Extremität mit bizarrem Gangbild.
→ 5) Übertriebener zumeist grobschlägiger Tremor und Zittern.
→ 6) EIne weitere dissoziative Störung kann die Sprache betreffen; typische klinische Beschwerden sind Aphonie und Dysarthrie. Des Weiteren finden man Schluckstörungen und Schiefhals.
→ 7) Nur noch selten findet man die klinische Maximalform der dissoziativen Störung, den Arc de circle, bei der der Körper in Rückenlage überstreckt ist und eine Brückenform ausbildet.
Begleitende therapeutische Maßnahmen sind u.a. die Krankengymnastik zur Vermeidung von Atrophien und Kontrakturen. Benzodiazepine sollten aufgrund ihrer muskelrelaxierenden Wirkung (insbesondere bei Lähmungen) und ihres Abhängigkeitspotenzials vermieden werden.
→ Klinsch-relevant:
→ A) Die somatischen Beschwerden folgen den subjektiven Vorstellungen des Patienten und weichen somit nicht selten von den anatomischen und physiologischen Gegebenheiten ab.
→ B) Z.T. weisen die Patienten Symptomkonstellationen auf, die bei einer nahestehenden Bezugsperson bestehen.
→ II: Dissoziative Sensibilitäts-/Empfindungsstörungen: Die Funktionsausfälle liegen auf dem Gebiet der Sensorik und/oder Sensibilität.
→ 1) Sie betreffen sehr häufig die Sensibilität der Haut mit Anästhesien, Hypästhesien und Dysästhesien und entsprechen keinenfalls den anatomischen (zentralen/peripheren) Innervationengebieten, sondern vielmehr den eigenen Körpervorstellungen.
→ 2) Des Weiteren können sich visuelle Störungen wie Verschwommen- oder Tunnelsehen oder selten psychogene Blindheit manifestieren.
→ 3) Dissoziative Hör- und Geruchsstörungen (= Anosmie) stellen die Ausnahme dar.
→ 4) Von den dissoziativen Sensibilitäts-/Empfindungsstörungen sind insbesondere nachfolgende Erkrankungen abzugrenzen:
→ A) Frühstadium der MS,
→ B) Die lavierte Depression mit Klagen über somatische Funktionsstörungen; hierbei manifestieren sich zusätzlich charakteristische affektive Symptome.
→ C) Somatisierungsstörungen: Zumeist multiple, rasch wechselnde somatische Beschwerden.
→ D) Zerebrale Insulte: Die Paresen bestehen entsprechend der zerebralen Infarktgebiete.
→ Klinisch-relevant:
→ A) Bei den Sensibilitätsstörungen entsprechen die Beschwerden oftmals nicht dem anatomischen Versorgungsgebiet der Nerven.
→ B) Treten sowohl motorische als auch sensible Phänomene auf, spricht man von einer gemischten dissoziativen Störung.
→ III: Dissoziativer Krampfanfall: (= pseudoepileptischer Anfall) Diese können einen "echten" epileptischen Krampfanfall imitieren und sind durch die plötzliche und zeitlich begrenzte Störung der Kontrolle von motorischen, sensorischen, kognitiven Funktionen charakterisiert. Jedoch lassen sich meist charakteristische Unterschiede aufweisen:
→ 1) Beim dissoziativen Krampfanfall besteht keine echte Bewusstlosigkeit, sondern vielmehr ein stuporöser Zustand, die Augen sind zumeist geschlossen und es wird ein Widerstand, beim Versuch die Augen zu öffnen, deutlich. Die Pupillen sind nicht lichtstarr.
→ 2) Die Bewegungen im dissoziativen Anfall sind häufig dysrhythmisch und bizarr.
→ 3) Phänomene wie Zungenbiss, Einnässen, Einkoten oder Sturzverletzungen manifestieren sich meist nicht.
→ 4) Laborchemisch fehlen der Prolaktin-, neurospezifischer Enolase- und Kreatinkinase-Anstieg.
→ 5) Die anschließende Reorientierungsphase ist beim dissoziativen Krampfanfall deutlich kürzer und
→ 6) Charakteristische Epilepsie-Potenziale fehlen im EEG.
Differenzialdiagnostisch müssen vom dissoziativen Krampfanfall nachfolgende Erkrankungen abzugrenzt werden:
→ 1) Epileptische Anfälle mit typischen EEG-Veränderungen, Sturzverletzungen, Zungenbiss etc.
→ 2) Synkopale Anfälle (kardiologische Diagnostik mit EKG, LZ-EKG, Belastungs-EKG, LZ-RR, Kipptisch-Untersuchung etc.).
→ 3) Intoxikation mit Drogen, Alkohol oder Medikamenten.
→ 4) Komplizierte Migräne-Attacken: Neben den massiven Kopfschmerzen bestehen visuelle Störungen und neurologische Symptome mit Ophthalmoplegie, Hemiplegie, Verwirrtheitszuständen etc.
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→ Definition:
→ I: Die dissoziativen Störungen auf psychischer Ebene stellen im Vergleich zu den dissoziativen Störungen auf körperlicher Ebene ein psychiatrisches Krankheitsbild dar, bei der eine Desintegration von seelischen Funktionen (Verlust der persönlichen Daten, der Erinnerungen und des Identitätsbewusstseins) besteht.
→ II: Hierzu gehören:
→ 1) Dissoziative Amnesie,
→ 2) Dissoziative Fugue,
→ 3) Dissoziativer Stupor,
→ 4) Trance- und Besessenheitszustände,
→ 5) Multiple Persönlichkeitsstörung.
→ I: Dissoziative Amnesie: Hierbei handelt es sich um Wissenslücken an persönlich relevanten Informationen, die in ihrem Ausmaß stark variieren (täglich, evtl. auch stündlich), in der Regel unvollständig sowie selektiv sind und sich nicht durch reine Vergesslichkeit oder Müdigkeit erklären lassen.
→ 1) Ätiopathogenese: Traumatisierende Ereignisse insbesondere in der Kindheit aber auch in Abhängigkeit von ihrer Häufigkeit und Schwere haben eine wichtige Bedeutung in der Entstehung der dissoziativen Amnesie.
→ 2) Klassifikation: Im Rahmen des Gedächtnisverlustes, hinsichtlich seiner Inhalte und Zeitabschnitte unterscheidet man folgenden Amnesieformen:
→ A) Selektive Amnesie: Die Erinnerungslücken beziehen sich auf bestimmte Inhalte (z.B. persönliche Daten).
→ B) Lokalisierte Amnesie: Sie betreffen umschriebene zeitliche Intervalle.
→ C) Generalisierte Amnesie: Sehr selten und kann das ganze Leben des Patienten betroffen sein.
→ 3) Diagnose: Nach ICD-10 besteht eine dissoziative Amnesie, wenn nachfolgende Kriterien zutreffen:
→ 4) Differenzialdiagnose: Von der dissoziativen Amnesie sind vor allem nachfolgende Erkrankungen abzugrenzen:
→ A) Metabolische Erkrankungen: Urämie, Hypoglykämie, Porphyrie (z.B. akute intermittierende Porphyrie, etc).
→ B) Neurologische Erkrankungen: Insbesondere das Schädel-Hirn-Trauma, die transiente ischämische Attacke (Eigenanamnese Eruierung einer Amaurosis fugax, Bewusstseinsminderung etc.) oder die transiente globale Amnesie.
→ C) Weitere psychiatrische Erkrankungen: Intoxikationen infolge von Alkohol, Benzodiazepinen, LSD, etc. Eine dissoziative Amnesie besteht auch im Rahmen der dissoziativen Fuguge und multiplen Persönlichkeitsstörung. Weitere Differenzialdiagnose sind u.a. die emotional instabile PS, posttraumatische Belastungsstörung etc.
→ 1) Charakteristisch bei der dissoziativen Fugue ist, dass die Betroffenen plötzlich und unvorbereitet aber geordnet ihre gewohnte Umgebung und sozialen Kontakte über Tage bis Wochen aber evtl. auch über Monate und Jahre verlassen, um sich an einen neuen Standort zu begeben.
→ 2) Der gewählte Standort kann eine emotionale Bedeutung haben.
→ 3) Während des Intervalls wird eine neue Identität angenommen, die für den Alltag wichtigen Handlungen (Körperhygiene, Kaufen von Nahrungsmitteln, etc.) werden adäquat durchgeführt, jedoch besteht über den gesamten Zeitraum eine vollständige Amnesie.
→ Klinisch-relevant: Nach der ICD-10-Klassifikation besteht eine dissoziative Fugue, wenn:
→ A) Die Betroffenen den Ort über den normalen täglichen Aktionsbereich verlassen,
→ B) Die grundlegende Selbstversorgung und einfachen sozialen Interaktionen mit Fremden weiterhin bestehen und
→ C) Über das gesamte Zeitintervall eine dissoziative Amnesie herrscht.
→ 1) Der dissoziative Stupor ist gekennzeichnet durch eine deutliche Reduktion bzw. einen Verlust der willkürlichen Bewegungen (bei erhaltenem Muskeltonus), der Sprache (bis hin zum Mutismus) und Reaktionen auf äußere Reize (Licht, Geräusche, Berührungen, etc.). Charakteristisches klinisches Bild ist, dass neben der fehlenden Reaktion auf Ansprache und Berührung, das Bewusstsein eingeengt und in sich gekehrt ist. In schweren Fällen kann sich eine Harninkontinenz manifestieren. Es besteht ein direkter zeitlicher Zusammmenhang zwischen belastendem (konfliktreichem) Ereignis und Auftreten der Symptome. Nach Remission zeigt sich zumeist eine partielle oder komplette Amnesie über die Krankheitsepisode.
→ 2) Wichtige Diagnosekriterien des dissoziativen Stupors sind:
→ 3) Differenziadiagnose:
→ A) Psychiatrische Erkrankungen: Der dissoziative Stupor kann isoliert oder im Rahmen einer posttraumatischen Belastungsstörung bzw. Borderline-PS auftreten. Des Weiteren können sich ähnliche Symptome auch bei der katatonen Schizophrenie, schweren Depression, Alkoholintoxikation, beim malignen neuroleptisches Syndrom und als katatoniforme Störung im Rahmen der Demenz manifestieren.
→ B) Internistische Erkrankungen: Wie die diabetische Ketoazidose, Addison-Krankheit, sowie die renale bzw. hepatische Enzephalopathie.
→ C) Neurologische Erkrankungen: Vom dissoziativen Stupor abzugrenzen sind neurologische Erkrankungen wie die intrazerebrale Blutung, intrakranielle Raumforderungen, aber auch die Meningoenzephalitis bzw. Enzephalitis und die Epilepsie im Sinne postiktaler Dämmerzustände.
→ IV: Dissoziative Trance- und Besessenheitszustände:
→ 1) Diese Störung ist in unseren Kulturkreisen nur selten anzutreffen. Die betreffenden Personen habe das Gefühl, ihre Identität verloren zu haben (sind z.B. der Überzeugung eine andere Person oder ein Geist zu sein). Auch ist das Bewusstsein bzw. die Wahrnehmung nur auf wenige Aspekte fokussiert und reduziert.
→ Klinisch-relevant: Nicht selten erscheinen die in Trance befindlichen Patienten als seien sie besessen oder von einer höheren Macht okkupiert.
→ A) Klinisch kristallisiert sich eine monotone Mimik und Gestik sowie eine stereotype Sprache mit Wiederholung einzelner Elemente heraus.
→ B) Die Diagnose darf nur im Zustand der Trance gestellt werden und nicht durch z.B. religiöse Rituale erklärbar sein.
→ V: Multiple Persönlichkeitsstörung/ dissoziative Identitässtörung:
→ 1) Das Charakteristikum der dissoziativen Identitätsstörung stellt das Vorhandensein von 2 oder mehr Persönlichkeiten in einem Individuum dar.
→ 2) Jedoch ist zu einem bestimmten festgelegten Zeitpunkt nur eine Persönlichkeit eruierbar. Die einzelnen Persönlichkeiten zeigen individuelle Verhaltensweisen, Erinnerungen und Persönlichkeitszüge auf und sind in der Regel voneinander vollständig abgespalten, sodass die einzelne Persönlichkeit nichts von der Existenz der anderen weiß. Bei der häufigsten Form mit 2 Persönlichkeiten ist zumeist eine der beiden dominant.
→ 3) Für die Entstehung dieser Erkrankung werden schwerste Traumata in der Kindheit angenommen, die durch massive Brutalität, Sadismus und körperliche bzw. sexuelle Misshandlung (z.B. Inzest) geprägt sind.
→ Klinisch-relevant:
→ A) Nach dem Traumata-Modell werden die einzelnen Persönlichkeiten als Bewältigungsstrategie für schwerste Erlebniszustände angesehen.
→ B) Die Existenz dieses Krankheitsbildes wird kontrovers diskutiert.
→ IV: Sonstige dissoziative Störungen: Hierunter fällt nach ICD-10 das sogenannte Ganser-Syndrom: Es ist gekennzeichnet durch das demonstrativ wirkende Vorbeireden/-antworten des Betroffenen. So werden einfachste Rechenaufgaben falsch gelöst (1 + 2 = 7) oder Handlungen falsch ausgeführt (statt die Haare zu kämmen wird z.B. die Kleidung gekämmt). Gleichzeitig bestehen aber auch andere dissoziative Phänomene wie die dissoziative Amnesie für das eigene Verhalten. Diese Krankheitsbild ist sehr selten und tritt gerade im Zusammenhang mit Verhaftungen auf.
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→ Diagnose: Die Diagnose der dissoziativen Störung kann gestellt werden, wenn neben dem charakteristischen Symptomkomplex folgende Kriterien bestehen:
→ I: Alle organischen Erkrankungen (z.B. EEG bei dissoziativem Krampfanfall), die die Symptomatik erklären könnten, wurden ausgeschlossen. Gerade bei Verdacht auf dissoziativen Krampfanfall sollte die Bestimmung der Serum-Kreatin-Kinase (bzw. des Prolaktins), das häufig bei organischer Epilepsie erhöht ist, erfolgen. Bei angegebenen Sensibilitätsstörungen und Paresen ist die elektrophysiologische Diagnostik obligat.
→ II: Ein zeitlicher Zusammenhang zwischen den dissoziativen Symptomen und einem belastenden spannungsgeladenen Ereignis besteht.
→ Klinisch-relevant: Folgende Aspekte sind bei der Anamneseerhebung zu beachten:
→ A) Detaillierte Exploration bezüglich der Qualität, Häufigkeit, Dauer und nicht zuletzt der Lokalisation der Symptome.
→ B) Nicht selten treten dissoziative Phänomene im Zusammenhang mit weiteren psychischen Erkrankungen wie der posttraumatische Belastungsstörung, Borderline-Persönlichkeitsstörung, depressiven Episoden, Drogenmissbrauch bzw. allgemein Abhängigkeit, etc. auf. Tritt wiederum eine dissoziative Störung ausschließlich während einer anderen psychischen Störung auf, so wird nur die letztere diagnostiziert und die Phänomene werden als Symptome der Primärerkrankung klassifiziert.
→ C) Die belastenden Ereignisse, die im zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn der Symptomatik stehen, werden vom Patienten nicht wahrgenommen bzw. der Patient kann sich nicht mehr an sie erinnern. Hierbei ist die Fremdanamnese obligat.
→ D) Die häufige Beobachtung des Arztes, dass die schwere Symptomatik bei dissoziativen Störungen als gleichgültig angenommen werden (= belle de difference), zeigt sich gerade auch bei anderen zentralnervösen Störungen wie z.B. der Encephalomyelitis disseminata.
→ E) Ein großes Problem stellt auch die Patientenbeziehung dar. Nicht selten haben die Betroffenen über Jahre diagnostische und therapeutische Maßnahmen über sich ergehen lassen und entwickelten somit ein Gefühl dafür, ob der zuständige Arzt sie ernst nimmt oder nicht. Dies wiederum kann zu einem frühzeitigen Abbruch der Therapie führen.
→ Diagnostische Testverfahren:
→ I: FDS: (= Fragebogen zu dissoziativen Symptomen)
→ 1) Hierbei handelt es sich um ein Screeningverfahren zur Erfassung dissoziativer Phänomene, einschließlich der Depersonalisation und Derealisation.
→ 2) Es stellt ein Standardverfahren zur Diagnosestellung dissoziativer Störungen und dissoziativer Symptome bei Angststörungen, schizophrenen Störungen oder der PTBS dar.
→ 3) Der FDS basiert auf der Methode der Selbstbeurteilung und umfasst folgende Subskalen:
→ A) Amnesie,
→ B) Absorption,
→ C) Derealisation und
→ D) Konversion.
→ II: DSS-akut: (= Dissoziations-Spannungs-Skala akut) Ist ein Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung akuter dissoziativer Symptome. Zusätzlich werden subjektive Spannungszustände, die als aversiv empfunden werden, miterfasst.
→ III: SKID-D: (= Strukturiertes klinisches Interview für dissoziative Störungen) Es handelt sich hierbei um ein halbstrukturiertes Interview, welches 277 Items zu persönlichen Daten, klinischer Vorgeschichte sowie zur dissoziativen Symptomatik beinhaltet. Zudem werden das Auftreten sowie der Schweregrad der 5 Hauptsymptome (Amnesie, Depersonalisation, Derealisation, Identitätssicherheit und Identitätsänderung) erfasst. Hier einige augewählte Interviewfragen aus dem SKID-D:
→ 1) Dissoziative Amnesie:
→ A) Haben Sie schon mal das Gefühl gehabt größere Gedächtnislücke aufzuweisen?
→ B) Gab es schon einmal einen umschriebenen Zeitraum, in dem Sie sich nicht an Ihre täglichen Aktivitäten erinnern können.
→ 2) Dissoziative Fugue: Haben Sie sich jemals aus Ihrer bekannten Umgebung entfernt und konnten sich über den Zeitraum nicht mehr an Ihre Vergangenheit erinnern.
→ 3) Depersonalisation:
→ A) Hatten Sie schon einmal das Gefühl, außerhalb Ihres Körpers zu stehen.
→ B) Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, dass Sie sich selbst fremd sind bzw. Ihnen eine Körperregion unwirklich und befremdet erschien.
→ 4) Derealisation: Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, dass Ihnen Ihre vertraute Umgebung, Freunde und Bekannte als unwirklich und befremdet erschienen.
→ 5) Dissoziative Identitätsstörung: Hat Ihnen schon mal jemanden gesagt, dass Sie eine andere Person zu seien scheinen etc.
→ Differenzialdiagnose: Von der dissoziativen Störung abzugrenzen sind organische sowie psychische Erkrankungen.
→ I: Dissoziative Amnesie: Einige Symptome findet man auch bei der posttraumatischen Belastungsstörung, Amnesie nach SHT, Drogen- und Medikamentenintoxikation, bei der TIA sowie der transienten-globalen Amnesie. Hierbei handelt es sich um eine seltene, für eine über einen umschriebenen Zeitraum von 6-8 Stundenbestehende anterograde Amnesie. Sie tritt meist im Rahmen von Migräne- oder Spannungskopfschmerzen auf, die zu einer vorübergehenden Minderdurchblutung des Hippocampus führen. Weitere Symptome sind evtl. Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, eine psychiatrische Symptomatik fehlt gänzlich.
→ II: Dissoziative Fugue: Differenzialdiagnostisch muss hiervon die Epilepsie, Drogenintoxikation, Demenz, Schizophrenie oder eine bipolare affektive Störung abgegrenzt werden.
→ III: Dissoziativer Stupor: Ein stuporöser Zustand besteht auch der katatonen Schizophrenie, der Borderline-Persönlichkeitsstörung, PTBS und schwerer Depression.
→ IV: Dissoziative Störungen der Bewegung und Sinnesempfindungen: So können z.B. dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen oder dissoziative Bewegungsstörungen auch im Rahmen von somatoformen Störungen (z.B. Somatisierungsstörung), bei der Encephalomyelitis dissiminata und zerebrovaskulären Störungen auftreten.
→ V: Trance-/Besessenheitszustände: Hiervon abzugrenzen sind alle delirante Störungen sowie Drogenintoxikationen.
Dissoziative Störungen / Konversionsstörungen / Definition, Epidemiologie, Ätiologie, Klassifikation
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→ Definition:
→ I: Bei den dissoziativen Störungen handelt es sich um eine heterogene Gruppe von Störungen, bei denen eine Trennung (= Dissoziation) zwischen körperlichen und seelischen Funktionen besteht.
→ II: Charakteristischerweise spalten sich integrative Funktionen des Bewusstseins (z.B. eigene Vergangenheit, Identität, Wahrnehmung) oder aber auch funktionelle Körpereigenschaften wie Körperwahrnehmungen und Körperbewegungen (die Motorik, Sensorik und Sensibilität betreffend) vom normalen Bewusstsein ab.
→ III: Folgen hieraus sind:
→ 1) Der Verlust somatischer (meist neurologischer) Funktionen ohne begründete physiopathologische Ursache und
→ 2) Die Unfähigkeit das eigene Erleben in aktuelle Situationen zu integrieren.
→ IV: Meist steht die dissoziative Störung direkt im zeitlichen Zusammenhang mit einem auslösenden konflikhaltigen Ereignis, wie z.B. Beziehungskonflikte, schweres Trauma.
→ Epidemiologie:
→ I: Die Lebensprävalenz der dissoziativen Störungen liegt bei 0,5-4%, wobei kulturelle Faktoren eine wichtige Rolle spielen (insbesondere bei den Trance- und Besessenheitszuständen).
→ II: Frauen sind insbesondere bei den dissoziativen Störungen deutlich häufiger betroffen als Männer; sie kann in jedem Alter auftreten, jedoch liegt der Manifestationsgipfel zwischen dem 20.-40. Lebensjahr (um das 30. Lebensjahr).
→ Klinisch-relevant:
→ A) Einzelne dissoziative Phänomene können auch bei weiteren psychischen Störungen wie der posttraumatischen Belastungsstörung sowie bei Persönlichkeitsstörungen, insbesondere der Borderline-PS vorkommen.
→ B) Die klinische Symptomatik der Konversionsstörung bezieht sich häufig auf den Bewegungsapparat und die Sinnesempfindungen.
→ Ätiologie: Bei den dissoziativen Störungen stehen die psychodynamischen Aspekte (Vorstellungen) im Vordergrund.
→ I: Psychodynamische Fakoren:
→ 1) Hierbei geht man davon aus, dass unterbewusste Triebe und Konflikte erhalten bleiben und infolge traumatischer Ereignisse wieder an die Körperoberfläche in Form von Konversionssymptomen "übersetzt" (= Konversion) werden. Ein weiterer Mechanismus ist die vollständige Abspaltung von der Realität (= Dissoziation). Die physischen Symptome haben somit einen starken Symbolcharakter. Ein Beispeil hierfür ist die dissoziative Amnesie. Hierbei werden unerträgliche, innerseelische Konflikte werden durch Verdrängung vom Bewussten abgespalten, um die Situation erträglicher zu machen.
→ 2) Zur Veranschaulichung der Entstehungs- und Aufrechterhaltungsmechanismen der Symptomatik, sollten folgende Begriffe geklärt werden:
→ A) Primärer Krankheitsgewinn: Hierbei zieht der Patient direkt den Vorteil aus seinen Symptomen, indem die Erkrankung es ihm gestattet, schwierig empfundenen Situationen aus dem Weg zu gehen, um eine Reduktion seiner Anspannung zu erreichen. Somit trägt der primäre Krankheitsgewinn gezielt zur Enstehung der Symptome bei.
→ B) Sekundärer Krankheitsgewinn: Bei diesem erlangt der Patient sekundär durch die bestehenden Krankheitssymptome vermehrte Zuneigung, Entlastung und Rücksichtnahme aus dem Umfeld bzw. der Gesellschaft. Gerade der sekundäre Krankheitsgewinn verursacht, als positiver Verstärker, die Auftrechterhaltung der Symptome.
→ II: Lerntheoretische Faktoren:
→ 1) Im Sinne der klassischen /operanten Konditionierung stellen der primäre und sekundäre Krankheitgewinn (= positiver Verstärker) bei der Enstehung und Aufrechterhaltung der Konversionssymptome einen bedeutenden Faktor dar.
→ 2) Auch hat sich verifiziert, dass bei prädisponierenden Patienten durch das „Lernen am Modell“ gleiche Konversionssymptome auftreten bzw. sich Symptome entwickeln, die bei einer nahestehenden Bezugsperson eruierbar sind.
→ Klinisch-relevant:
→ A) In Anlehnung an das Vulnerabilitäts-Stress-Coping-Modell bestehen spezifische Faktoren, die manche Menschen für die Entwicklung eine dissoziativen Störung anfälliger machen; hierzu zählen:
→ B) Eine die dissoziative Störung verstärkende Rolle spielen anschließend der primäre und sekundäre Krankheitsgewinn:
→ 1) Primärer Krankheitsgewinn: Innere Vorteile (wie z.B. Verringerung der Anspannung oder Umgehen des Konfliktes) infolge der dissoziativen Symptome erlangen.
→ 2) Sekundärer Krankheitsgewinn: Von äußeren Vorteilen wie vermehrte Zuwendung durch Dritte oder Entlastung von Pflichten profitieren.
→ III: Neurobiologische Faktoren: Neurobiologische Ansätze postulieren Dysfunktionen in der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse sowie im zentralnervösen Netzwerk von präfrontaler Kortex, Thalamus, Hippocampus und Amygdala infolge von massiven negativen Stresserfahrungen. Hierbei spielen neurobiochemisch insbesondere die serotonergen, glutamatergen und noradrenergen - Transmittersystem sowie das endogene Opiatsystem eine wichtige Rolle.
→ IV: Heuristisches Modell: Diese Hypothese geht davon aus, dass unbewusste Inszenierungen sowohl bei der Dissoziation bzw. Konversion, als auch bei der histrionischen PS das Ziel haben, intrapsychische Zustände zu modifizieren; d.h. individuelle Tramata und Konfliktthemata erlangen einen äußeren Ausdruck.
→ V: Weitere Risikofakoren: Sind:
→ 1) Familiäre Disposition,
→ 2) Unreife Primärpersönlichkeit und
→ 3) Sexueller Missbrauch.
→ Komorbiditäten: Dissoziative Störungen treten häufig mit weiteren psychiatrischen Erkrankungen auf, wie:
→ I: Depressiven Störungen,
→ II: Angststörungen,
→ III: Somatoforme Störungen,
→ IV: Persönlichkeitsstörungen (z.B. histrionische PS, Borderline PS).
→ Klinik:
→ I: Die Unterformen der dissoziativen Störungen unterscheiden sich klinisch deutlich, jedoch ist allen dissoziativen Phänomenen gemeinsam, dass es zum Ausfall physischer oder psychischer Funktionen kommt ohne hinreichende somatischer Erklärbarkeit.
→ II: Die Symptomatik tritt meist im zeitlichen Zusammenhang mit einem traumatisierenden Ereignis bzw. schweren innerlichen Konflikten auf und hat einen Symbolcharakter.
→ III: Der Patient hat keinen Einfluss auf die Symptome und ihm ist auch nicht der psychologisch/psychiatrische Hintergrund bewusst.
→ Klassifikation: Die dissoziativen Störungen werden nach ihrem klinischen Bild klassifiziert in:
→ I: Dissoziative Störungen auf psychischer Ebene: Hierzu gehören:
→ 1) Dissoziative Amnesie,
→ 2) Dissoziative Fugue,
→ 3) Dissoziativer Stupor,
→ 4) Trance- und Besessenheitszustände,
→ 5) Multiple Persönlichkeitsstörung.
→ II: Dissoziative Störungen auf somatischer Ebene:
→ 1) Dissoziative Bewegungsstörungen,
→ 2) Dissoziativer Krampfanfall,
→ 3) Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen,
→ 4) Dissoziative Störungen gemischt.
→ III: Weitere dissoziative Störungen:
→ 1) Sonstige dissoziative Störungen,
→ 2) Ganser-Syndrom.
→ Differenzialdiagnose: Von den Konversionsstörungen müssen vor allem auch organische Ursachen abgegrenzt werden, sodass eine umfangreiche zerebro- und allgemeinorganische Diagnostik obligat ist. hierzu zählen u.a.: (die auch Diagnose/Differenzialdiagnose der Konversionsstörung).
→ I: Neurologisch:
→ 1) Wie postiktale Fugue insbesondere bei Temporallappenepilepsie (Epilepsie allgemein), intrakranielle Raumforderungen, Schädel-Hirn-Traumata, Enzephalomyelitis disseminata, Myasthenia gravis, Migräne, Prophyrie, systemischer Lupus erythematodes etc.
→ 2) Bei Verdacht auf einen dissoziativen Krampfanfall ist die Bestimmung des Serum-Prolaktin indiziert, da es im Falle einer organischen Epilepsie häufig erhöht ist.
→ II: Organischer Stupor bei Intoxikation mit psychotropen Substanzen, Tumoren im Bereich des Frontallappens, malignes neuroleptisches Syndrom etc.
→ III: Die bewusste und absichtliche Vortäuschung und Nachahmung von Krankheitsymptomen, im Sinne einer Simulation.
→ IV: Psychische Erkrankungen: Nicht selten manifestieren sich dissoziative Phänomene im Rahmen von psychischen Störungen wie:
→ 1) Initiale "Betäubung" bei akuter Belastungsreaktion und anhaltendes "Betäubtsein" bei der posttraumatischer Belastungsstörung.
→ 2) Depersonalisations- und Derealisationserleben im Rahmen verschiedener Erkrankungen wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung, Panikstörung, aber auch psychotischen Störungen wie z.B. die Schizophrenie (hierbei ist die Fähigkeit zur Prüfung der Realität ist ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal).
→ 3) Bei den somatoforme Störungen bezieht sich die klinische Symptomatik auf körperliche Funktionen die der willentlichen Kontrolle unterliegen; die Somatisierungsstörung wiederum zeichnet sich durch Körpersymptome in multiplen Organsystemen aus.
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- Geschrieben von: CF
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→ Therapie: Im Mittelpunkt der Behandlung von dissoziativen Störungen stehen psychotherapeutische Interventionen, während pharmakologische Ansätze nur in Ausnahmefällen und symptomorientiert zum Tragen kommen. In der Behandlung dieser Störung hat sich ein phasenorientiertes Vorgehen als sehr produktiv erwiesen.
→ Therapiephasen:
→ I: 1. Therapiephase: Hierbei steht der Aufbau einer tragfähigen Patienten-Therapeuten-Beziehung, die Entwicklung eines Sicherheitserlebens sowie die Symptomreduktion im Vordergrund. Zumeist besteht erst eine Therapiefähigkeit, wenn die Symptome deutlich reduziert sind und die Motivation gefördert wurde.
→ 1) Allgemeinmaßnahmen: Zur Symptomreduktion haben sich insbesondere Maßnahmen wie die Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren (z.B. progressive Muskelrelaxation), Biofeedback und nicht zuletzt soziotherapeutische Interventionen etabliert.
→ 2) Verhaltensverfahren: Sie dienen dem Aufbau von Sicherheitserleben und stellten Alternativen zum Rückzug in die dissoziative Störung dar. Hierzu zählen unter anderem:
→ A) Psychoedukation und umfangreiche Aufklärung mit konsekutiver Vermittlung des Krankheitsmodells.
→ B) Identifikation der dissoziativen Symptome und Frühwarnzeichen mittels z.B. Symptomtagebüchern.
→ C) Erarbeitung der Vor- und Nachteile dissoziativer Phänomene, um deren Dysfunktionalität herauszukristallisieren mit Hilfe der Realitätsprüfung (sokratischer Dialog).
→ D) Erlernen von antidissoziativen Strategien mit konsekutiver Anwendung starker Sinnesreize (z.B. Igelball, Eis-Pack, Riechen von Ammoniak etc.) sowie die Verbesserung der Gefühlsregulation im Sinne der dialektisch-behavioralen Therapie, aber auch
→ E) Das Einstudieren weiterer alternativer Strategien (wie z.B. durch Problemlösetraining oder Training sozialer Kompetenz).
→ II: 2. Therapiephase: Bildet sich die akute Symptomatik zurück und kann der Patient die dissoziativen Symptome besser kontrollieren bzw. durchbrechen, beginnt nun die 2. Phase durch Aufarbeitung bestehender Traumata und Konflikte mit dem Ziel der Reintegration abgespaltener Ereignisse. Hier haben sich insbesondere Therapieverfahren wie die kognitive Umstrukturierung, Expositionsansätze aber auch Hypnose und psychodynamische Interventionen etabliert.
→ III: 3. Therapiephase: In dieser Therapiephase stehen insbesondere die Persönlichkeitsreintegration und gegebenenfalls eine anschließende Rehabilitation im Vordergrund. Um Folgeschäden zu vermeiden, sind vor allem Physiotherapie, Entspannungsverfahren sowie soziotherapeutischer Support indiziert.
→ IV: Pharmakotherapie: Die medikamentöse Therapie der dissoziativen Störung ist vor allem nur kurzfristig (mit Vorsicht) sowie symptomorientiert (siehe Klink der dissoziativen Störungen auf körperlicher Ebene/psychischer Ebene) und wird insbesondere adjuvant als Ergänzung zur Psychotherapie eingesetzt. Wichtige Substanzen hierbei sind Antidepressiva, insbesondere vom SSRI-Typ, und die Benzodiazepine (z.B. Lorazepam 1-2mg/d), die bei massiver Angst und Erregungszuständen appliziert werden. Jedoch ist vor allem bei den anxiolytisch wirkenden Benzodiazepinen aufgrund ihres z.T. verstärkenden Effektes auf dissoziative Symptome Vorsicht geboten.
→ Klinisch-relevant: Es existiert eine Off-Lable Anwendung von Naltrexon (= Opioidantagonist) in einer Dosierung von 25-100mg/d für die Behandlung von dissoziativen Phänomenen bei der Borderline-PS bzw. Depersonalisationsstörung.
→ Verlauf/ Prognose:
→ I: Der Krankheitsverlauf der dissoziativen Störungen (Konversionsstörungen) ist durch einen plötzlichen Beginn und eine spontane Remission nach Tagen bis Wochen (evtl. auch Monaten) insbesondere bei vorangegangener psychischer Traumatisierung gekennzeichnet.
→ II: Es existieren aber auch chronisch-rezidivierende Verlaufe insbesondere bei den Konversionsstörungen (z.B. dissoziativer Bewegungsstörung und dissoziativer Sensibilitäts- und Empfindungsstörung) und der multiplen Persönlichkeitsstörung.
→ III: Persistiert die Symptomatik über eine Zeitraum von mehr als 2 Jahre, ist mit einer Spontanremission zumeist nicht mehr zu rechnen und der Prognose erweist sich als ungünstig. Es manifestieren sich bei diesen Verlaufsformen Symptom- und Syndromwechsel, insbesondere zu somatoformen Störungen und psychosomatischen Erkrankungen.